Nachfass – So gelingt die Medienansprache

Journalist:innen bekommen täglich Hunderte von Pressemitteilungen. Der Nachfass ist dabei eine altbekannte Methode, um z.B. nach dem Versenden einer Pressemitteilung die Redaktionen nochmal persönlich zu kontaktieren, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Außerdem können durch den persönlichen Kontakt Themen nochmal attraktiver und Geschichten emotionaler erzählt werden als es in einer E-Mail der Fall ist. Je nach Thematik und Umfang kann sich der Nachfass unterscheiden. Die Struktur bleibt jedoch gleich.

Vorbereitung ist alles

Bevor der Nachfass beginnt, sollte man sich genau vorbereiten. Es ist von Vorteil, sich Fragen zu überlegen, die von Redakteur:innen über das Thema gestellt werden könnten und abzuwägen, in welche Richtung das Gespräch vermutlich läuft. Um sich sicherer zu fühlen, bietet sich ein Gesprächsleitfaden an, in dem alle Eckpunkte, Informationen und das konkrete Anliegen aufgelistet sind. Zudem muss die eigene Zielgruppe definiert sein, um das zu kontaktierende Medium darauf abstimmen zu können. Am besten ist es, wenn eine gezielte Person kontaktiert wird, die sich auch mit der Thematik beschäftigt. So wird am schnellsten auf Interesse gestoßen.

Dokumentation des Nachfasses

Der Nachfass sollte ausführlich dokumentiert werden. Dabei kann z.B. eine Übersicht helfen, die folgenden Themen kategorisiert: Informationen über bereits veröffentlichte Artikel, Redaktionen, bei denen Interesse, bzw. kein Interesse besteht oder die zu einem späteren Zeitpunkt erneut kontaktiert werden möchten, aber auch persönliche Erfahrungen. So kann der Verteiler danach optimiert und kommende Nachfassaktionen vereinfacht werden. Zudem kann der Kunde Auskunft erhalten, wie der Nachfass verlief.

Das sagen Journalist:innen

Das Media-Intelligence-Unternehmen Cision hat die Ergebnisse seiner 12. jährlichen Journalistenbefragung veröffentlicht, den „Global State of the Media Report 2021“. Dabei wurden mehr als 2.700 Journalistinnen und Journalisten aus 15 Ländern weltweit befragt. Die Studie zeigt, dass vermehrtes Nachfassen für Journalist:innen zu den größten Ärgernissen führt. Außerdem sind sie der Meinung, dass PR-Profis Trends antizipieren, überwachen und schnell auf sie reagieren müssen, damit Redakteur:innen das „Besondere“ in den Meldungen sehen können. 68 Prozent der befragten Journalist:innen wollen Informationen aus erster Hand und in Verbindung mit Grafiken, Einladungen zu Expert:innen-Interviews oder Veranstaltungen von den PR-Agenturen. Trotzdem wünschen sich Redaktionen durch die Digitalisierung vermehrt den persönlichen Kontakt.

Fazit

Um Journalist:innen beim Nachfass für sich zu gewinnen, muss spannender Content geliefert werden. Geschichten, Hintergründe und Persönlichkeiten sollten beleuchtet werden. Zusätzlich sollte das Thema zum Medium passen, damit die Redakteur:innen merken, dass sich mit dem Medium auseinandergesetzt wurde. Wenn offen mit Journalist:innen gesprochen wird und das Medium regelmäßig verfolgt wird, lernt man die Redaktion und die Themen am besten kennen. So hat der Nachfass für beide Seiten Vorteile und es entsteht eine Win-Win-Situation.