Shopping Fans aufgepasst: In Zukunft wird sich in der Online-Shopping-Welt womöglich einiges ändern. Aktuell noch ein Trend, aber auf dem besten Weg das neue Steckenpferd des internationalen E-Commerce zu werden: das Live-Shopping. Besonders in Zeiten der Corona-Pandemie ist mehr denn je online bestellt worden – zum Nachteil des Einzelhandels. Schon lange prognostizieren Branchenexpert:innen das Ende des stationären Handels und der Innenstädte. Die Kritik des Online-Shopping ist dabei häufig die gleiche: fehlende Beratung, nicht vorhandene Nähe zum Kunden und kein interaktiver Bezug zum Produkt. Allerdings soll genau das sich jetzt ändern!

Was bedeutet Live-Shoppen?

China machts vor: In Sachen Marketing und Social Commerce sind sie anderen Mitstreiter: innen oft um einiges voraus und werden damit zu Trendsettern. Das gilt auch für das Live-Shopping. Im Grunde handelt es sich hierbei um eine neue Variante, die es ermöglicht, Waren und Produkte in Echtzeit über soziale Netzwerke zu verkaufen. Dies geschieht in Form eines Livestreams, bei dem die Konsument:innen trotz digitaler Teilnahme die Möglichkeit bekommen, die Ware auch in 3D zu sehen, zu begutachten, mit dem Händler oder der Händlerin zu interagieren und sich beraten zu lassen – Teleshopping 2.0 im Sinne unseres digitalen Zeitalters, inklusive individueller Beratung und personalisierter Angebote.

In Asien längst etabliert

Wie bereits erwähnt ist das Live-Shopping in Asien mittlerweile schon ein fester Bestandteil des Alltags.  Das chinesische Unternehmen Alibaba traf damit in einem konsumorientierten Land wie China mit einem Überangebot an Produkten und Waren als erstes ins Schwarze. Das Unternehmen selbst beschreibt diese Form auf ihrem YouTube-Kanal als eine Kombination aus Facebook Live, QVC (steht für Quality, Value, Convenience und ist ein Teleshopping-Kanal) und E-Commerce-Plattform. Der Unterschied zum Teleshopping oder Werbeschaltungen durch Influencer:innen auf sozialen Medien ist allerdings, dass es sich beim Live-Shopping nicht um die kauforientierte, passive Verbreitung handelt, sondern die individuelle, personalisierte Interaktion mit dem Kunden im Mittelpunkt steht.

Mögliche Rettung des Einzelhandels

Der Vorteil dieser Methode ist, dass für den Live-Stream eine Location benötigt wird. In China finden diese Streams nicht selten in den jeweiligen Geschäften statt. So kann sowohl das Geschäft wieder im Fokus stehen als auch Fragen wie „Dürfte ich dieses Produkt einmal angezogen betrachten?“ oder „Können Sie die Ware einmal in dieses Licht halten?“ gestellt und beantwortet werden. Plus: Wer denkt, es handelte sich bei den angebotenen Produkten nur um Beauty oder Mode, der liegt falsch. Auch Apotheken streamen beispielsweise teilweise schon live in ihren vier Wänden, führen Gespräche und geben Einblicke. Es entsteht ein virales Marketing-Potenzial, dass – wenn es richtig angestellt wird – zu einer hohen Kundenloyalität führt und digitales Shoppen mit Kundenbezug und persönlicher Beratung verbindet.