Damit zweifelhafte Inhalte auf Internetseiten nicht auf die Werbebotschaft abfärben und das Image des Werbetreibenden schädigen, versuchen Unternehmen, ihre Werbung nur auf Seiten zu verbreiten, deren Inhalte seriös sind und als sauber gelten. Denn ihr zuckerhaltiges Produkt am Seitenrand eines Artikels über Diabetes zu finden, sollte seitens eines Unternehmens nicht gern gesehen werden. Trotzdem kommt es immer häufiger vor, dass Unternehmen ihre Produkte in Zusammenhang mit Inhalten wiederfinden, mit denen sie nichts zu tun haben wollen. Gerade wenn sich diese als verhetzend, pornographisch, oder als schlicht unwahr herausstellen. Das Stichwort lautet: Brand Safety.

Die klassischen Medien als heimliche Gewinner von „Brand Safety“

In diesem Zusammenhang fällt nicht selten ein Begriff, den der amerikanische Präsident Donald Trump immer dann in den Mund nimmt, wenn er sich mit kritischer Berichterstattung konfrontiert sieht: Fake News. Tatsächlich ist es ein offenes Geheimnis, dass gerade im Internet viele Falschnachrichten kursieren. Das Ergebnis einer Umfrage der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz, die sich mit der Glaubwürdigkeit von Nachrichten auseinandersetzte, fällt dementsprechend aus: Unter allen Teilnehmern gaben 15% an, dem Nachrichtenwert von Internetnachrichten zu misstrauen. Dabei werden allen voran Nachrichten, die auf den sozialen Netzwerken oder Foren kursieren, besonders kritisch beäugt. Nachrichten aus Tageszeitungen und öffentlich-rechtlichen Fernsehen stehen die Teilnehmer hingegen deutlich positiver gegenüber. Ein unerwartet bemerkenswerter Anstieg des Ansehens von Journalisten? Es scheint, als gewinne klassischer Journalismus gerade in Abgrenzung zu den sozialen Medien deutlich an Reputation. Ein Ergebnis, das auch für Unternehmen von hohem Stellenwert sein sollte, da sie durch ungünstig platzierte Werbung auch selbst schnell in Verruf geraten und ihrer Reputation schaden könnten. Die klassischen Nachrichtenmedien würden von dieser Entwicklung zweifellos profitieren