Im Bereich der visuellen Unterhaltung stehen dem Zuschauer mittlerweile viele verschiedene Plattformen zur Verfügung. Neben YouTube werden Streaming-Plattformen wie Netflix und Co. zunehmend beliebter. Welche Konsequenzen dies auf die Fernseh-Unterhaltung hat, wird heute im PUNKT PR-Blog näher beleuchtet.

Möchte man sich nach einem anstrengenden Arbeitstag entspannen, greift die Mehrheit der Deutschen zur Fernbedienung. Mit diversen Programmen werden dem Zuschauer leicht nachvollziehbare Handlungsstränge und wiederkehrende Charaktere präsentiert – für ein seichtes Amüsement ideal. Eine Ausnahme stellen lediglich historisch gewachsene Serien wie der altbekannte „Tatort“ im Spätprogramm sowie Kanäle mit eindeutig intellektuellem Publikum wie etwa Arte und 3sat dar. Kompetent sind die Fernsehmacher vor allem in der Live-Schaltung. Hier sehen Experten einen Vorsprung zu den Online-Anbietern, der stärker hervorgehoben und ausgebaut werden könne.

Daneben existieren die zahlreichen Online-Angebote, die leicht zugänglich und für jeden Geschmack etwas zu bieten haben. Anders als beim Fernsehen liegt der Fokus bei Anbietern wie Amazon Prime auf anspruchsvollen Serien, die mit oftmals kontroversen Geschichten und unbekannten Darstellern den Rezipienten überraschen und stets aufs Neue fesseln wollen. Und der Erfolg gibt den Streaming-Anbietern recht: Bereits 2 Millionen Kunden in Deutschland nutzen Amazon Prime, Netflix und Co., Tendenz steigend. Anders als bei eher anspruchslosen Fernseh-Serien, trifft der Zuschauer hier eine bewusste Entscheidung. Er ist gerne bereit, seine volle Aufmerksamkeit auf die komplexe Dramaturgie zu richten und sich gedanklich mit ihr auseinanderzusetzen. Aktiver Genuss statt passive Berieselung.

Währenddessen hat sich YouTube mit der Publikation von unterhaltsamen Videos einen Namen gemacht. Niedliche Katzen-Clips tragen ebenso zum Zeitvertreib bei wie waghalsige Stunts und kurzweilige Alltags-Gags. Hinzugekommen sind im Laufe der Zeit zahlreiche neue Formate, die sich nicht nur großer Beliebtheit erfreuen, sondern offenbar einen Bedarf abdecken: Videos, in denen Produktempfehlungen ausgesprochen werden. Anleitungen zum richtigen Umgang mit Kosmetik. Oder Tutorials, die aktuelle Trends bezüglich Lifestyle und gesunde Ernährung vorstellen. Alles perfekt auf die Zielgruppe der 14-29-Jährigen zugeschnitten und dank des „User-Generated-Content“-Prinzips, bei dem eine direkte Kommunikation unter den Usern ermöglicht wird, überaus populär. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die YouTuber sind häufig im selben Alter wie ihr Publikum, teilen dieselben Interessen, agieren scheinbar aus Spaß und weniger aus finanzieller Motivation heraus. Entsprechend wird ihnen nicht nur eine überragende Kompetenz auf ihrem Gebiet, sondern auch eine hohe Glaubwürdigkeit zugeschrieben.

Welchen Einfluss nimmt diese Entwicklung auf den Konsum von Fernsehserien? Tatsächlich lassen sich die vorgestellten Formate weder strikt voneinander abgrenzen noch in unmittelbare Konkurrenz zueinander setzen. Vielmehr handeln die Produzenten der jeweiligen Kanäle nach den Bedürfnissen ihrer Zielgruppe und wirken im Zusammenspiel mit den anderen Formaten. So nutzt das Fernsehen einflussreiche Onliner, um ein junges Publikum auf dem Kanal VIVA anzusprechen. Regelmäßig werden auch YouTube-Inhalte redaktionell genutzt und für verschiedene Shows im Fernsehen aufbereitet. Soll eine junge Zielgruppe erreicht werden, ist der Erst-Kontakt durch einen Online-Anbieter manchmal effizienter. Dort können Meinungsführer bewusst die Aufmerksamkeit auf ein neues Fernsehformat lenken und das Interesse wecken. Werden alte Serien online erneut auf Video-Streaming-Diensten konsumiert, lebt die Marke in den Köpfen der Zuschauer weiter, was sich vorteilhaft auf den psychologischen Brand Value sowie den Verkauf von Merchandise-Artikeln auswirken kann.