Bumper-Ads auf YouTube sind das neueste Format, um Werbung zu schalten. In lediglich sechs Sekunden wollen sie den Rezipienten zum Konsumenten machen. Anders als die bekannten bis zu 45-sekündigen Pre-Roll-Spots lassen sich Bumper-Ads nicht mehr nach kurzer Zeit überspringen. Weitere Infos erhaltet ihr im PUNKT PR-Blog.
Während bei den Pre-Roll-Spots der Werbetreibende beim vorzeitigen Wegklicken durch den Konsumenten dank des True-View-Prinzips nicht zahlen muss, werden die Bumper-Ads nach der Zahl der Impressions berechnet. Aber ist dieses Format auch effizient? Grundsätzlich stellen Bumper-Ads eine willkommene Alternative zu den True Views dar und sorgen für mehr Vielfalt in der Welt der Videos und Clips. Kritisch wird jedoch der Mehraufwand für die Agenturen betrachtet. Denn die Bumper-Ads erhöhen die Komplexität der Bewegtbild-Branche. Zudem ist die Werbewirkung auf den Zuschauer nicht eindeutig nachvollziehbar und somit ein Vergleich mit weiteren Werbeformaten wie einem tonlosen Facebook-Video, mit Plattformen wie Amazon und Netflix oder gar einem klassischen Werbe-Spot schwierig. Grund dafür ist die unzureichende Messung der mobilen Nutzung. So ist der Wert eines Einzelkontakts nicht errechenbar und kann folglich auch nicht mit anderen in Beziehung gesetzt werden.
Die Betreiber von Facebook und YouTube bzw. Google sind von der effizienten Werbekraft ihrer Ads überzeugt und stellen sie als optimale Ergänzung, teilweise sogar als bessere Alternative zu TV-Filmen dar. Als Hauptargument dienen vor allem technische Aspekte wie die bessere Aussteuerungsmöglichkeit der Ads durch Targeting. Zwar geben die Internet-Riesen zu, dass sowohl die physischen als auch die technischen Voraussetzungen bei den Kanälen sehr unterschiedlich sind. Dennoch sind sie überzeugt, dass die Wirksamkeit der Werbung einem Vergleich standhält und darüber hinaus ihre Ads besser abschneiden.
Sie sehen den Vorteil von Facebook- bzw. YouTube-Ads in der Lean-Forward-Situation: Während der Rezipient auf sein Wunsch-Video warte, könne er ganz entspannt seine Konzentration auf den Werbeinhalt richten. Hingegen wären Zuschauer des klassischen Werbespots rascher abgelenkt. Dem können die TV-Kontrahenten nicht zustimmen. Gerade die entspannte Lean-Back-Verfassung vor dem Fernseher, würde eine höhere Akzeptanz seitens der Zuschauer finden. Weiterhin merken sie an, dass Videos auf YouTube häufig nur kurz angesehen und schnell weggeklickt werden, die Werbung also nicht ihre volle Wirkung entfalten kann. Währenddessen werde Werbung auf Facebook beim zügigen Herunterscrollen der Timeline kaum wahrgenommen.
Welches Fazit lässt sich aus dieser Gegenüberstellung ziehen? Nach Ansicht der Mediaplaner ist ein Vergleich gar nicht möglich. Zu unterschiedlich seien die Voraussetzungen, zu wenige Gemeinsamkeiten gäbe es zwischen den Formaten. Je nach Einzelfall wirke mal das Digital Advertising erfolgreicher, mal nehme der TV-Film einen größeren Einfluss auf den Rezipienten.
Es bleibt also spannend.