Die sozialen Netzwerke spielen für die Verbreitung von Nachrichten eine immer größere Rolle. Allen voran Facebook: Die Plattform bietet deutschen Medienhäusern hohe Reichweiten. Es ist daher wenig verwunderlich, dass Publisher ihre Auftritte in den sozialen Kanälen weiter ausbauen. Doch genau hier liegt die Gefahr. Facebook kann nicht nur Reichweite bringen, auf Dauer kann es auch Reichweite kosten.

Bereits heute entwickelt sich das Netzwerk zu einem Monopolisten in Sachen News Sharing. Die Technische Universität Darmstadt ermittelte, dass bereits 91 Prozent aller geteilten Nachrichten auf Facebook entfallen. Die bewusste Bevorzugung von Nachrichten im Newsfeed macht sich also bemerkbar. Vertreter der deutschen Medienhäuser sind aufgrund dieser Lage zurecht verunsichert.

Nur im Idealfall findet der angesprochene Nutzer über die geteilte Nachricht den Weg zur Website. Oft reicht ihm auch der Teasertext als Information vollkommen aus. Die Publisher unterstützen Facebook in diesem Fall bei der Traffic- und Gewinnmaximierung – ohne eine Gegenleistung zu bekommen.

Es stellt sich also die Frage, welchen Inhalt und wie viel davon man auf Facebook platziert – neue Geschäftsmodelle sind unausweichlich. Sinnvoll wäre beispielsweise eine Gewinnbeteiligung der Medienhäuser an den Einnahmen, die Facebook durch die Posts erzielt.

Ein anderer Ansatz ist die Nutzung von Facebook als Vertriebsplattform. Die Medienhäuser würden ihre redaktionellen Texte für Geld verkaufen und könnten die Plattform wie jedes andere E-Commerce-Unternehmen für die eigenen Produkte nutzen.