PR ist nie farblos. Sie changiert, spiegelt Strategien wider, enthüllt Absichten und zeigt dabei viele Farbtöne. Wer heute Kommunikationsstrategien entwirft, tut gut daran, das Farbenmodell der PR zu kennen. Denn hinter jeder Farbe steckt eine bestimmte Haltung, ein spezifischer Zweck. Willkommen zur kleinen Farbenlehre der Public Relations – nicht im Malkasten, sondern im Medienspiel.

Weiße PR: die Kunst der Transparenz

Die weiße PR ist der Klassiker unter den Kommunikationsformen: ehrlich, offen, faktenbasiert. Sie setzt auf nachvollziehbare Informationen, ein sauberes Image und glaubwürdigen Aufbau von Vertrauen. Ob Pressemitteilung, Unternehmensreport oder Fachinterview – hier zählt Klarheit vor Kalkül. Weiße PR ist das Fundament langfristiger Reputation.

Graue PR: wo Informationen kippen können

In der grauen PR wird es nebulöser. Hier verschwimmen Wahrheit und Interpretation. Informationen sind oft korrekt – aber nicht immer vollständig. Graue PR nutzt etwa selektives Storytelling oder das strategische Weglassen von Kontext, um Narrative zu formen. Das kann funktionieren, birgt aber Risiken für die Glaubwürdigkeit.

Schwarze PR: das Spiel mit dem Schatten

Schwarze PR ist die dunkle Seite der Kommunikation: gezielte Desinformation, Rufschädigung, bewusst gestreute Gerüchte. Ob durch Fake-Accounts, gefälschte Zitate oder subtil platzierte Zweifel – schwarze PR arbeitet mit dem Ziel, andere zu schwächen. Ethik? Fehlanzeige. Und doch zeigt sie: Auch negative Aufmerksamkeit kann Wirkung entfalten – wenn auch mit hohem Preis.

Pinke PR: Kommunikation zum Träumen

Pinke PR ist Illusion mit System. Sie setzt auf Legenden, Mythen und inspirierende Geschichten, die das Publikum emotional berühren. Hier geht es nicht um Fakten, sondern um Visionen: um das gute Gefühl, dass alles besser wird, um sozialen Optimismus und die Hoffnung auf ein glückliches Morgen. Pinke PR verkauft Träume und manchmal braucht genau das ein Publikum.

Gelbe PR: Skandal mit System

Laut, schrill, konfrontativ: Gelbe PR lebt von Provokation. Sie verbreitet bewusst skandalöse, oft beleidigende Inhalte, die Reaktionen auslösen – Empörung, Aufregung, Aufsehen. Ziel ist maximale Aufmerksamkeit durch Tabubrüche. Ob politisch, gesellschaftlich oder popkulturell, gelbe PR ist ein Streichholz im Benzinfass der öffentlichen Meinung.

Grüne PR: Kommunikation mit Haltung

Nachhaltigkeit, Ethik, Verantwortung – grüne PR kommuniziert Werte. Ob Klimaschutzkampagne, soziales Engagement oder faire Produktion: Hier wird PR zum gesellschaftlichen Statement. Doch Vorsicht: Wer Grün kommuniziert, muss auch grün handeln. Sonst droht der Vorwurf des Greenwashings und aus Hoffnung wird Enttäuschung.

Goldene PR: wenn der Preis das Image macht

Goldene PR baut ein exklusives Markenbild über den Preis auf. Hochwertige Angebote, Premium-Positionierung, Luxus-Inszenierung – wer teuer ist, wird als wertvoll wahrgenommen. Hier wird nicht das Produkt kommuniziert, sondern der Status, den es verleiht. Goldene PR spricht Kund:innen an, die sich mit Marken identifizieren, die „mehr“ versprechen – und kosten.

Fazit: Wer PR strategisch denkt, denkt bunt

Keine Farbe ist pauschal gut oder schlecht – entscheidend ist, wie bewusst sie eingesetzt wird. Manchmal braucht eine Marke die Klarheit der weißen PR, manchmal den emotionalen Glanz von Pink. Manchmal bringt eine gelbe Provokation Bewegung, manchmal wirkt grüne Haltung stärker als jedes Ad-Budget. Entscheidend ist: Wer seine Kommunikationsfarbe kennt, kann gezielt gestalten – und bleibt nicht nur sichtbar, sondern spürbar.