Soziale Medien oder das Internet generell gehören heute zum alltäglichen Leben dazu. Egal, ob für Recherche, Unterhaltung oder einfach den Zeitvertreib, sie werden vielseitig genutzt. Die Deutschen verbringen am Tag durchschnittlich zwischen zwei und fünf Stunden im Netz und das nur für private Zwecke. Folglich eignen sich die Nutzer, bewusst und unbewusst, in dieser Zeit Wissen an. Dieses ist allerdings bereits von Suchalgorithmen gefiltert, wodurch Filterblasen und Echokammern entstehen können. Während des Surfens hinterlassen die User Spuren in Form von Daten. Diese werden gespeichert und prägen die Inhalte, die ihnen zukünftig angezeigt werden. Das betrifft die Werbung sowie politische Themen und beeinflusst auch beispielsweise welche Restaurants angezeigt werden. Dieses Phänomen wird als Filterblase bezeichnet und beschreibt, dass dem Leser die Beiträge gezeigt werden, die für ihn vermeintlich relevant sind.

Unterscheidung Filterblase und Echokammer

Nun handelt sich bei der Echokammer um ein ganz ähnliches Modell. Während aber die Filterblase die Verbreitung von Informationen für fragmentierte Gruppen meint, so bezieht sich die Echokammer auf konstante Meinungen. Echokammern sind also virtuelle Räume, in denen sich gleichgesinnte Mitglieder aufhalten. Ein Beispiel hierfür sind Facebook-Gruppen. Das prägendste Merkmal aller Teilnehmer ist, dass sie eine ähnliche Meinung vertreten. Das hat zur Folge, dass die eigenen Ansichten sich im Echo der anderen widerspiegeln. Folglich bestärken sich die Mitglieder untereinander und haben kaum Zugang zu anderen, objektiven Ansätzen.

Co-Existenz der Phänomene

Oftmals bestehen Filterblasen und Echokammern nebeneinander und sind auch voneinander abhängig. Die Nutzer befinden sich in der algorithmisch vorgegebenen Filterblase und stoßen hier auf Themen, die von der gesellschaftlich relevanten Diskussion weitgehend abgekoppelt sind. User diskutieren diese Inhalte dann oftmals in Echokammern mit anderen Gleichgesinnten.

Auswirkungen

Die Problematik hier ist, dass die Nutzer Gefahr laufen von der Filterblase in die Echokammer zu springen. Sie stoßen also immer wieder auf Inhalte, die ihrer Meinung entsprechen und sie weiter bestärken, ohne dabei auf andere Denkansätze zu stoßen und diese miteinbeziehen zu können. Dadurch kann es zu einer Polarisierung der Gesellschaft kommen, bis sich die Meinungen irgendwann unvereinbar gegenüberstehen. Dies ist der Extremfall. Doch auch ansonsten erhalten die Nutzer eine einseitige Berichterstattung, wodurch es nur noch schwer möglich ist, eine objektive Meinung zu bilden.