Während ein nachhaltiger Konsum bislang überwiegend mit dem Lifestyle of Health and Sustainability verknüpft war, hat sich dies mit der Corona-Krise rasant verändert. Das Beratungsunternehmens Accenture hat die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kaufentscheidungen und Verhaltensmuster bei Verbrauchern untersucht. Das Ergebnis: bereits jetzt lassen sich deutliche Veränderungen im Konsumverhalten feststellen.

Weniger Lebensmittelabfälle und mehr Selbstfürsorge

Die soziale Isolation veranlasst die Menschen zu veränderten Konsumentscheidungen. Etwa die Hälfte der Verbraucher gaben an, gesundheitsbewusstere und nachhaltigere Einkaufsentscheidungen zu treffen und diese voraussichtlich beizubehalten. So vermeiden beispielsweise mehr als die Hälfte der Befragten Lebensmittelabfälle . Weiterhin gaben etwa sechs von zehn Befragten an, sich vermehrt mit ihrem geistigen Wohlbefinden auseinanderzusetzen und sportlichen Aktivitäten zuhause nachzugehen. Jedoch erhält nicht nur der Aspekt der persönlichen Selbstfürsorge einen erhöhten Stellenwert. So gab etwa ein Viertel der Verbraucher an, vermehrt für andere Menschen einkaufen zu gehen.

Lebensmittel per Klick nach Hause

Back to basics: der Erhebung zufolge landen Mode- und Schönheitsartikel derzeit weniger im Einkaufskorb, während Körperpflege- und Reinigungsprodukte verstärkt gefragt sind. Da sich nicht nur die Kaufprioritäten, sondern auch die Nutzung digitaler Services verändern, werden insbesondere Lebensmittel vermehrt online eingekauft. Während diese Produktgruppe im E-Commerce in der Vergangenheit eher kritische Beurteilungen erfahren hat, steigt nun die Nachfrage. Jeder fünfte Befragte, der angab, Lebensmittel online zu kaufen, ist diesbezüglich ein Online-Erstkäufer.

Anhaltend nachhaltige Konsummuster

Die sich bereits jetzt abzeichnenden Konsumentscheidungen zugunsten der Nachhaltigkeit wirken sich auf die Unternehmen aus. Verbraucher, die zunehmend darüber nachdenken, was sie kaufen und wie sie ihre Zeit gestalten, werden langfristig eine „gesündere Entwicklung der menschlichen Bevölkerung des Planeten vermuten“ lassen, so Oliver Wright, Managing Director und Global Lead für Consumer Goods bei Accenture. Seiner Ansicht nach müssen Unternehmen auf veränderte Konsummuster eingehen und ein entsprechendes Produkt- und Dienstleistungsportfolio anbieten „und zwar nicht nur aktuell, sondern auch nach der Pandemie“.