Elf Millionen Sinneseindrücke nimmt der Mensch pro Sekunde auf, aber nur 60 davon werden in der Großhirnrinde verarbeitet. Weniger als ein Prozent dringt in unser Bewusstsein vor. 95 Prozent der menschlichen Entscheidungen werden unbewusst getroffen. So entscheidet ein Gehirn in etwa einer zehntel Sekunde, ob er den gegenüber sympathisch findet. Eine Kaufentscheidung dauert etwa drei Sekunden. Doch solange sehen sich Menschen eine handelsübliche Anzeige im Schnitt überhaupt nicht an.

Nachvollziehbar also, viele Werbespots oder Anzeigen in der heutigen Zeit zu hinterfragen. Denn von jeder Botschaft, die über Werbung verbreitet wird, nimmt der potenzielle Kunde nur einen minimalen Teil wahr. Zusätzlich gilt: Wenn sich ein Kunde an eine Werbebotschaft erinnert, bedeutet das noch lange nicht, dass er das beworbene Produkt auch tatsächlich kauft.

Trotz dieser Erkenntnisse versuchen Werbetreibende heutzutage in kürzester Zeit komplexe Geschichten zu erzählen und vergessen dabei oftmals das Zentrale: das Produkt. Oftmals schaffen sie damit positives Feedback von den Zuschauern und hohe Klickzahlen bei Youtube. Der Grundgedanke dahinter ist einfach, denn wer seine Botschaft in eine spannende oder lustige, also unterhaltsameGeschichte verpackt, der wird verstanden und bleibt im Kopf.

Doch vielen gelingt es dabei nicht, Kaufinteresse zu wecken. So sind Anzeigen heutzutage weiterhin am erfolgreichsten, die in erster Linie die Vorteile des jeweiligen Artikels zum Thema haben.

Auch vor diesem Hintergrund werden Werbemittel wie Product Placement und Themen-Placement für Unternehmen immer attraktiver. Die auffällige Platzierung von Produkten in Fernsehsendungen, Shows und Filmen oder gar die praktische Nutzung der Artikel durch Protagonisten kann die Marke den potenziellen Kunden subtil näher bringen.

Obwohl Product Placement bereits seit vier Jahren zugelassen ist, halten sich die Platzierungen noch in Grenzen. So spricht RTL II in diesem Jahr von Projekten im niedrigen zweistelligen Bereich. Die Nachfrage und Buchungszahlen steigen jedoch stetig. Nichtsdestotrotz steht die Markenintegration in Deutschland noch am Anfang ihres Potenzials.

Mit Werbung bei einem Kunden Interesse an dem Produkt oder gar einen Kaufwunsch zu wecken, bleibt weiterhin eine große Herausforderung. Der erste Schritt ist weiterhin, überhaupt erst die Aufmerksamkeit auf die Werbung selbst zu lenken. Dies versuchen die Produzenten vorrangig mit Emotionalität. Doch um Kaufinteresse zu wecken, muss auch hier weiterhin das Produkt selbst im Vordergrund stehen.