Influencer-Marketing ist nicht nur ein schneller Hype. Die Branche hat sich fest etabliert, sie reagiert und professionalisiert sich. Und sie verändert sich: Auch ältere Zielgruppen werden für Influencer-Marketing immer interessanter. Jungen Konsumenten von 14 bis 29 Jahren sind zwar noch immer am stärksten offen für die Ansprache, das zeigte eine aktuelle Goldmedia-Studie. 16 Prozent der jungen Onlinenutzer haben laut der Studie schon zu einem Produkt gegriffen, das von einem Influencer beworben wurde. Das liegt unter anderem daran, dass typische Fan-Communities der bekanntesten Influencer aus Personen zwischen 10 und 34 Jahren bestehen. Denn insbesondere Teenager sind in einer Lebensphase, in der sie sich Identifikationsfiguren, Meinungsbilder und Orientierung suchen. Und auch viele Influencer selbst gehören der jüngeren Generation an, was die Identifikationsmöglichkeit junger Menschen verstärkt.

Aber die Älteren holen auf: Laut der Goldmedia-Studie haben schon sieben Prozent der 30- bis 49-Jährigen auf die Kaufempfehlung eines Influencers reagiert. Wie kommt es zu diesem Trend? Ein Grund: Auch auf Social Media Kanälen wie Instagram oder YouTube gibt es mittlerweile viel professionellen Content, von Dokumentarfilmen bis hin zu hochwertigen Eigenproduktionen. Dadurch ist das Konsumieren von Social Media Inhalten auch für höhere Altersklassen interessant geworden. Das Fernsehen wird zunehmend von Streaming-Diensten wie Netflix abgelöst, aufwendig produzierte Filme und Serien mit hohen Produktionsbudgets können so auch außerhalb von TV angeschaut werden.

Außerhalb von Social Media hat man die unterhaltsame und authentische Empfehlung eines Produkts Testimonial Marketing genannt. Testimonial Marketing findet zum Beispiel in klassischen Printmedien oder im Fernsehen statt. Dass glaubwürdige Testimonials Menschen jeglicher Altersgruppe zum Kauf motivieren können, war hier nie umstritten. Ausschlaggebend schien hier nur, dass es sich bei den Testimonials um Sympathieträger mit authentischer Empfehlung handelt – gleiches kann auch für Social Media Influencer gelten. Die Frage ist demnach nicht, ob Influencer Marketing bei älteren Zielgruppen funktioniert oder nicht, sondern wie und mit welchen Influencern diese Zielgruppe angesprochen werden muss.