Mit Hilfe von Social Media Plattformen entdecken Medienunternehmen innovative Wege, um vor allem die jüngeren Generationen effektiv anzusprechen. Im Folgenden werden drei erfolgreiche Modelle vorgestellt.

Social Media im Wandel

Social Media, ursprünglich dazu gedacht Menschen miteinander zu vernetzen, professionalisiert sich zunehmend. Es wird in weiten Teilen zur Shopping Mall oder zur Suchmaschine. Viele, gerade die jüngere Bevölkerung nutzt Social Media als Informationsquelle. Die Generation Z, die Smartphone Generation, entdeckt News und Ankündigen oft nicht zuerst auf Nachrichtensendern oder in einer Zeitschrift, sondern auf Plattformen wie TikTok und Instagram. Allerdings sind auch eine große Menge an Fake-News und Hasskommentaren den verschiedenen Plattformen zum Problem geworden.

Best Practice

Für Medienunternehmen sind die Sozialen Medien trotz der Herausforderungen von großem Wert. Durch die Nutzung von Social Media können vor allem die jüngeren Generationen optimal angesprochen werden. Mit innovativen Businessmodellen nutzen moderne Unternehmen Social Media effektiv. Im Folgenden werden drei Best Practice Beispiele von internationalen Unternehmen erläutert:

The Economist, eine der ältesten Magazinmarken Großbritanniens ist ein internationales Nachrichtenmagazin, welches aktuelle Geschehnisse, internationale Wirtschaft, Politik und Technologie behandelt. The Economist ist gedruckt sowie digital verfügbar, auch in App-Form. Um stärker die jungen Zielgruppen anzusprechen, setzt The Economist auf Social Media. Im Fokus steht Instagram, aber auch andere Plattformen wie YouTube und LinkedIn werden bespielt.  Auch für den TikTok-Account produziert The Economist regelmäßig Content, bei dem auf eine schnelle Informationsvermittlung geachtet wird. Short Video Content, Videos mit einer maximalen Länge von 60 Sekunden, ist die erfolgreichste Art der Lead-Generierung und Engagement und gleichzeitig die beste Chance, Botschaften schnell und effektiv zu vermitteln. Dem Instagram-Kanal folgen 6,3 Millionen Menschen. Auf TikTok sind es 313,2 Tausend Follower. Auf dem YouTube-Kanal, mit 3,17 Millionen Abonnenten, lädt The Economist auch Video-Beiträge bis 15 Minuten hoch, in denen Themen ausführlich erklärt werden. Die umfassende Social-Media-Strategie zahlt sich aus, denn die meisten Abonnement-Abschlüsse kommen nach Verlagsangaben mittlerweile von Instagram und aus dem gewünschten jungen Publikum.

Ein weiteres Unternehmen setzt ebenfalls auf die Ansprache der jüngeren Generationen GenZ und die Millenials über Social Media. Das in New York ansässige Unternehmen Roca News möchte angstmachende Nachrichten vermeiden, aber dennoch knappe aktuelle Fakten, in unterhaltsamer Form bieten. Menschen, die sich aufgrund der vielen negativen Weltgeschehnisse in ihre „Komfortzone“ zurückziehen, sollen durch Roca News motiviert werden, weiterhin aktuelle Nachrichten zu konsumieren. Roca News bereitet die wichtigsten globalen Geschehnisse des Tages kurz, ausgewogen und ohne reißerische Überschriften, auf. Thematisiert werden nicht nur seriöse globale Themen, sondern auch Unterhaltendes und interessante Fakten. Die Inhalte werden auf Instagram, TikTok und YouTube verbreitet.

Die zwei Gründer:innen von dem italienischen Unternehmen Will Media setzten auf den Community Ansatz, ebenso mit Social Media als Fundament. Beide sind früh politisch interessiert und aktiv. Vor der Gründung setzten sie sich intensiv mit den Problemen der modernen Gesellschaft und die daraus entstehenden Herausforderungen für die junge Generation auseinander. Mit Will Media schafften sie ein Medienangebot, welches sich vor allem auf das Thema Nachhaltigkeit konzentriert. Aber auch Themen wie Inklusion, Diversity und Frauenrechte werden behandelt. Sachliche und Daten lastige Beiträge werden auf Instagram, Facebook, YouTube, TikTok und LinkedIn gepostet. Ergänzend gibt es einen Newsletter Loop und einen, mit Spotify produzierten, Podcast.

In Italien haben die traditionellen Medien nach Angaben des dortigen Auflagenkontrolleurs Audipress zwischen 2014 und 2021 rund 40 Prozent ihrer Leserschaft verloren. Daher setzen viele Medienunternehmen den Fokus auf den Audio- und Digitalbereich, besonders auf Social Media.