Zahlreiche digitale Medien und dessen Inhalte sind inzwischen nur noch mithilfe eines Abonnements verfügbar. Wer kennt es nicht… Man bekommt einen Link zu einem Artikel von einem Freund gesendet. Nach dem Klicken gelangt man dann zu einem Beitrag eines Medienunternehmens. Will man über die Headline hinaus blättern, taucht jedoch ein Popup-Fenster, eine sogenannte “Paywall” auf und man muss, um weiterzulesen bezahlen.

1996 hat das US-amerikanische The Wall Street Journal als eines der ersten Magazine eine Paywall eingeführt. Bis sich diese Bezahlschranken auf den Websites der internationalen und deutschen Medien etablierten, sind Jahrzehnte vergangen. Mittlerweile haben jedoch nicht nur Medienunternehmen erkannt, dass Paid-Content eine neue und wichtige Erlösquelle darstellt. 2020 konnten sich laut einer Studie 58 Prozent der Deutschen vorstellen, Bezahlinhalte zu nutzen. Es wird befürchtet, dass eine Art Echokammer (engl. ,echo chamber’) entstehen wird, da Menschen weniger Zugang zu seriösen Quellen haben. Obwohl die Nachrichten hinter der Pop-Up Bezahlschranke nicht gesehen werden können, wird die Neugier überlegen. Es wird begonnen zu Googlen, damit die Nachrichten doch gelesen werden können.

Pressemitteilungen bekommt eine neue Gewichtung

Kommunikator:innen arbeiten monatelang an einer Pressemitteilung. Oft bleibt diese dann jedoch vergessen auf dem Nachrichtensender liegen. Für Unternehmenskommunikator: innen im Zeitalter des Paywall-Journalismus erhält die Pressemitteilung jedoch eine ganz neue Bedeutung. Sie ist jetzt die universale Quelle, die jeder lesen kann – ohne Abonnement.

Welche Schritte müssen also verfolgt werden, damit die traditionelle Pressemitteilung zur wichtigsten Nachrichtenquelle gemacht wird?

  • Die Pressemitteilung sollte vorerst als Teil einer größeren Zielseite betrachtet werden. So wie das Marketing Online-Kampagnen aufbaut, muss auch die Pressemitteilung z.B. in Form eines Newsrooms zu einer Kampagnenseite gemacht werden – inklusive eigener URL, Überschrift, weiterer Inhalte und Widgets für die Weitergabe in sozialen Netzwerken.
  • Um Leser auf die eigene Website zu leiten, sollte die Unternehmenswebsite für Desktop und Mobile miteingebunden werden. Zusätzlich muss die Zielseite auch auf anderen Teilen der Unternehmenswebsite zu finden sein – z. B. als Pop-up-Banner auf der Startseite.
  • Das Anreichern der Seite mit Bildmaterial, Videos und Zitaten ist ebenso von Vorteil sowie geplante Inhalte aus Blogs oder sozialen Netzwerken zu nutzen und diese auf der Zielseite einzubetten.
  • Sobald die Seite online ist, sollte die Ziel-URL weit verbreitet und für soziale Netzwerke optimiert werden. Das Team sollte darauf achten, die Ziel-URL in ihren Beiträgen zu verwenden, um andere auf die Neuigkeit aufmerksam zu machen. Um das Engagement zu erhöhen, sollte nicht einfach das eigene Firmenlogo als Bild verwendet werden, sondern eher ein benutzerdefiniertes Bild, das in den sozialen Medien angezeigt wird.
  • Das Notieren des durchschnittlichen Datenverkehres auf der Unternehmenswebsite am Tag oder in der Woche vor der Mitteilung und das Vergleichen mit dem Datenverkehr, wenn die Seite live geht, ist grundlegend.