Es gibt zahlreiche Tipps und Ratgeber für einen erfolgreichen Social Media-Auftritt von Unternehmen. PUNKT PR klärt heute über einige falsche Annahmen bezüglich Facebook und Co auf.

Steigende Fanzahlen bedeuten nicht automatisch eine Reichweitenerhöhung. Nicht jeder Nutzer liest jeden Beitrag in seinem Newsfeed oder nimmt alle Postings bewusst wahr. Zudem begrenzt Facebook gezielt Inhalte, um Seitenbetreiber dazu zu bringen, für eine zusätzliche Reichweite zu bezahlen. Die Anzahl der Likes einer Seite ist daher hierfür kein verlässlicher Indikator. Zusätzlich wird eine Reichweitensteigerung nicht über die Menge an Beiträgen generiert. Um die gewünschte Wirkung zu erhalten, sollte nicht ein Post nach dem nächsten verfasst werden, sondern sich vielmehr Gedanken über relevante Inhalte gemacht werden. Die Präferenzen der Nutzer müssen dafür bekannt sein. Je nach Branche sind diese jedoch unterschiedlich. Eine empirische Social Media Wirkungsanalyse kann somit sehr lohnend sein. Zudem spielt beim Content Marketing das Storytelling eine große Rolle. Werden die Inhalte der Beiträge in eine Rahmengeschichte eingebettet, erzeugen diese eine größere Aufmerksamkeit.

Viele Unternehmen fürchten sich vor negativen Beiträgen von Usern auf ihrer Unternehmensseite oder sogar vor einem sogenannten Shitstorm, einem Empörungssturm. Doch generell gilt: Positive Stimmen werden in Social Media viel eher wahrgenommen als negative. Ein negatives Feedback bedeutet zudem nicht automatisch einen Shitstorm. Die User unterscheiden meist genau zwischen gerechtfertigter Kritik und einer simplen Anfeindung. Solche finden dementsprechend kaum Beachtung. Sollte es jedoch tatsächlich zu einem Shitstorm kommen, ist entschlossenes und überlegtes Handeln gefragt. Geht man konstruktiv mit den kritischen Stimmen um, kann so der Empörungssturm zum Guten gewendet werden.

Häufig sind es besonders Weiterempfehlungen von Nutzern, die Unternehmen anstreben. Dabei sind hierfür das Produktinteresse und das Produktimage die ausschlaggebenden Faktoren. Ist jemand wirklich an einem Produkt interessiert und steht hinter der Marke, gibt er seine Empfehlung auch auf Social Media-Kanälen weiter. Für die Bestimmung des Markenimages ist der „Share of Voice“ interessant. Dieser misst die Häufigkeit der Nennung einer Marke und der damit assoziierten Begriffe im Netz. Das Kaufinteresse kann damit zwar beeinflusst werden, eine direkte Kaufabsicht ist jedoch nicht messbar. Wie häufig eine Marke also in sozialen Netzwerken gesehen wird, hat – wie oft angenommen – keinen direkten Einfluss auf die Kaufabsicht der Nutzer.

Der Auftritt von Unternehmen in den sozialen Netzwerken sollte gut durchdacht sein. Wichtig hierbei ist immer, dass eine intensive Befassung mit den Usern im Fokus steht.