Förderpreis in Brandenburg vergeben

Die Integrative Grundschule mit angegliederten Förderklassen der St. Florian-Stiftung wurde heute von Günter Baaske, Minister für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie in Brandenburg, als Landessieger des DEICHMANN-Förderpreises für Integration ausgezeichnet. Die Grundschule mit angegliederten Förderklassen praktiziert eine in Brandenburg einmalige Schulform: Ab der ersten Klasse lernen hier alle Kinder integrativ. Ob Migrationshintergrund, Behinderung oder ohne Einschränkung – alle Schüler werden gemeinsam unterrichtet. Zusätzlich werden Schüler mit hohem Unterstützungsbedarf ab dem 12. Lebensjahr in Förderklassen unterrichtet, in der sie sich durch angegliederte Praktikumseinrichtungen früh im Berufsleben ausprobieren können. Minister Günter Baaske überreichte zusammen mit Silke Janssen vom DEICHMANN-Förderpreis eine Urkunde sowie das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

Im zehnten Jahr engagiert sich DEICHMANN für die berufliche Integration von benachteiligten Jugendlichen. Ausgezeichnet werden Initiativen, die auf verschiedenen Ebenen helfen, Kinder und Jugendliche in Beruf und Gesellschaft zu integrieren. Der Preis hat besonders Menschen mit Migrationshintergrund im Blick. Ausgezeichnet werden Projekte, die nachhaltig und kreativ mithelfen, jungen Menschen den Weg ins Berufsleben zu ebnen.

Eine Schule für alle

Die Integrative Grundschule mit angegliederten Förderklassen der St. Florian-Stiftung ist eine „Schule für alle“. Eröffnet wurde sie 2011, zwei Jahre nachdem die UN-Behindertenrechtskonvention Menschen mit Behinderungen das Recht auf Bildung in einem integrativen Bildungssystem zugestand. Deswegen sind in jeder Grundschulklasse der St. Florian-Stiftung Schüler mit und ohne Behinderung, mit Migrationshintergrund oder Benachteiligte zu finden. „Diese Schulform ist in Brandenburg nahezu einmalig“, sagt Schulleiterin Dr. Dörte Fiedler. „Wir wollen zeigen, dass eine Wertschätzung jedes einzelnen Individuums nur in Gemeinschaft und Vielfalt möglich ist“, so Fiedler weiter.

Integration vorleben

Nach der sechsten Klasse werden Schüler bis 21 Jahren mit Handicap zusätzlich in Förderklassen unterrichtet. Schwerpunkt ist hier die berufliche und lebenspraktische Orientierung. Die Schule erschloss Praktikumseinrichtungen vor Ort, in denen die Schüler die Möglichkeit bekamen, sich auch im Berufsleben auszuprobieren. „Unsere Schüler können sich in einer Gärtnerei, beim Frisör oder in der Gastronomie versuchen. Durch eine frühe praktische Integration gibt es zahlreiche berufliche Möglichkeiten, auch abseits von Behindertenwerkstätten“, sagt Dr. Dörte Fiedler. Besonders diese Unterstützung soll in Zukunft weiter ausgebaut werden. Das Engagement der Schule fördert auch das Ansehen der Jugendlichen im Ortsbild. Die Gemeinde denkt intensiver über Beteiligungsfragen, Teilhabe und Barrierefreiheit sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen nach.

„Das Engagement der Schule ist beeindruckend“, sagt Minister für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie Günter Baaske. „Die Arbeit der Schule ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie benachteiligte Kinder und Jugendliche in die Gesellschaft integriert werden können. Die Schule trägt dazu bei, dass sich die Teilhabe von Menschen mit Behinderung in Brandenburg weiter spürbar verbessert.“ Ein Gedanke, der ganz im Sinne des DEICHMANN-Förderpreises ist.