Star-Fußballer und blutige Rinderherzen: Mehr brauchte es nicht, um Adidas einem wahren Shitstorm auszusetzen. Im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft setzt der Sportartikelhersteller ganz auf das Motto „All In Or Nothing“. Das dachte sich wohl auch die Marketing-Abteilung bei der Entwicklung ihrer neuen Anzeigenkampagne. Fußball-Größen wie Lukas Podolski oder Arjen Robben halten ein blutiges Rinderherz in die Kamera. Der dazugehörige Claim: „Für die WM gebe ich mein Herz.“ Die Idee ist gut, ihre Umsetzung jedoch grenzwertig.

Innerhalb weniger Stunden sorgte die Kampagne für ordentlichen Zündstoff in den sozialen Netzwerken. Insbesondere Tierschützer sehen den Werbefeldzug als ethisch und moralisch verwerflich. Dass jährlich Millionen von Nutztieren geschlachtet werden, ist zwar allen bewusst, doch mangelt es der Zurschaustellung des herausgerissenen Rinderherzens an Respekt, Mitgefühl und Verständnis gegenüber dem Tier.

Adidas selbst versteht die Aufregung nicht. Das Herz sei in einem regulären Metzgerei-Fachgeschäft gekauft worden und dementsprechend für alle Kunden erhältlich gewesen. Mit den echten Herzen sollte lediglich die Authentizität der Kampagne gewährleistet werden, so Unternehmenssprecher Oliver Brüggen.

Inwiefern der Shitstorm dem Sportartikel-Riesen schaden wird, bleibt offen. Den Kommunikationsprofis von Adidas dürfte jedoch bekannt sein, dass die Wellen öffentlicher Empörungen in der Regel keine langfristigen Konsequenzen nach sich ziehen. Zu guter Letzt stellt sich sogar die Frage, ob es sich bei der Kampagne nicht um eine kalkulierte Provokation handelt…