Für Online-Inhalte sind nur die wenigsten Verbraucher bereit, Geld auszugeben. Daher ist das „Schnorrmedium“ Internet auf neue Ideen und Methoden angewiesen, um Paid-Content besser zu vermarkten. Heute im PR-Blog: Werden wir bald für unser Mailprogramm oder die sozialen Netzwerke zahlen müssen?

Die Verlage sind an der Mammutaufgabe, Gratisinhalte durch eine große Reichweite und damit genügend Werbeeinnahmen auszugleichen, gescheitert. Online wird nur ein Bruchteil von dem verdient, was im Printbereich durch Werbung umgesetzt wird. Auch der Verlagsriese Axel Springer will diese Entwicklung nicht mehr länger dulden und redaktionelle Inhalte verschenken. Da das Publikum jedoch an Umsonst-Inhalte im Netz gewöhnt ist, werden zunehmend auch Konkurrenten zu Verfechtern desselben Zieles – Chefredakteure und Geschäftsführer der „Financial Times“, „The Sun“, „Wall Street“, „Die Welt“ und „Die Bild“ trafen sich daher im Februar zu einem Gipfeltreffen im Zeichen des Paid-Content.

Fakt ist, dass Medien und Journalismus in Zukunft im Netz nur noch existieren können, wenn der Leser auch bereit ist dafür zu zahlen. Die Bereitschaft dazu, hält sich allerdings noch in Grenzen: Nur 6 % der 16- bis 64-jährigen Deutschen sind bereit, für News aus Politik und Wirtschaft oder Produktinformationen auch tatsächlich zu bezahlen. Auch die kostenpflichtigen Angebote von Zeitungen und Zeitschriften werden gerade einmal von 5% der Deutschen genutzt.

Aber es gibt Hoffnung: Die Neue OZ bietet 20 Artikel pro Monat kostenlos an, danach muss gezahlt werden. Auch die Bezahlversionen der „Bild“ und „Die Welt“ laufen immer besser, können jedoch längst nicht mit der verkauften Auflage der Printversionen mithalten. Mitschuld trägt der oft komplizierte, digitale Bezahlmodus. Die Verlage arbeiten mit „Digitalpässen“ und „All you can read“- Angeboten daran, damit bald tatsächlich “Gutes Geld für guten Journalismus” gezahlt wird.