Bunte Gratis-Postkarten in Bars, auffällig beleuchtete Plakatrahmen an Haltestellen oder bedruckte Fahrzeuge – wer kennt sie nicht, die kleinen Werbebotschaften, denen wir täglich über den Weg laufen. Hierbei handelt es sich um eine besondere Form der Vermarktung, nämlich das Ambient-Marketing. Dies ist eine Unterkategorie des Guerilla-Marketings und beschäftigt sich mit der Platzierung von Werbebotschaften an Orten, an denen man diese nicht unbedingt erwarten würde. Das Ambient-Marketing kann in einen Innen- und Außenbereich untergliedert werden. Grundsätzlich werden hier bestimmte Gegenstände für einen kurzen Zeitraum an öffentlichen Orten platziert. Das Ziel dieser Werbeform ist es, Aufmerksamkeit durch ungewöhnliches Auftreten zu erregen und sich somit von der klassischen Außenwerbung abzuheben.

Vorteile des Ambient-Marketings
In der heutigen Zeit der Werbeüberflutung wird es für Unternehmen immer wichtiger aus der Menge hervorzustechen. Das Ambient-Marketing stellt vor diesem Hintergrund eine geeignete Möglichkeit dar, mit unkonventionellen Methoden an auffallenden Orten für erhöhte Aufmerksamkeit zu sorgen. Durch diesen „Überraschungseffekt“ und durch das haptische Erlebnis, das bei den ausgefallenen Platzierungen der Werbebotschaften gegeben ist, bleibt das Produkt länger im Gedächtnis der potenziellen Kunden.

Zudem stellt das Ambient-Marketing eine kostengünstige Maßnahme dar, die gewünschte Zielgruppe effektiv zu erreichen. Beispielsweise kann man einfacher geschlechterspezifisch werben, indem man in Frauen-Fitnessstudios speziell weibliche Werbemittel verteilt. Solche Werbemittel sind aufgrund ihrer dauerhaften Werbewirkung und ständigen Kontakte sehr kostensparend. Außerdem wird das Ambient Marketing meist nur ergänzend und unterstützend eingesetzt. So kann das Grundkonzept der Kampagne zu einem Großteil für das Ambient-Marketing übernommen werden, wodurch keine neuen Konzeptionskosten anfallen.  

Des Weiteren haben Ambient-Medien ein breites Einsatzspektrum. Der Kreativität sind bei der Verwendung solcher Werbeformen kaum Grenzen gesetzt. Im Idealfall bieten sie der Zielgruppe sogar einen weiteren Nutzen, weshalb das Ambient-Marketing überwiegend aus Eigeninitiative verwendet wird. Dieses Verhalten steigert ebenfalls die Verbreitung und Effektivität dieses Werbemittels.

Ambient-Marketing Beispiele
Neben den oben genannten typischen Beispielen des Ambient-Marketings gibt es noch weitere ausgefallenere Beispiele. So hat The Coca-Cola Company gewöhnliche Strand-Duschen kurzerhand in Sprite-Duschen verwandelt. Dafür haben sie die Dusche mit einem Gerüst ausgekleidet, welches am Ende einer Softdrink-Maschine glich.

Ambient-Marketing kann aber auch in der Personalbeschaffung nützlich sein. Der Möbelhersteller IKEA hat in Australien in den mitgelieferten Produktionskartons Unternehmensbroschüren mitgeliefert. Diese wurden allerdings nach der Struktur der sonst üblichen Montageanleitungen dargestellt. Dadurch wurde die Attraktivität des Unternehmens deutlich hervorgehoben und brachte IKEA 280 neue Mitarbeiter ein.

Ein weiteres Beispiel für das Ambient-Marketing ist die erste „Schwimmende Hundewiese“ der Welt, die für das 20-jährige Jubiläum von zooplus kreiert wurde. Für dieses Event wurde ein Binnenschiff mit Rollrasen und Hunde-Parcours umgestaltet, welches an beliebten Hafenpromenaden der Großstädte Düsseldorf und Köln anlegte. Diese Ambient-Marketing-Maßnahme erzielte in Kombination mit einer bundesweiten PR-Kampagne mehr als 1 Milliarde Kontakte und generierte einen geschätzten Mediawert von über 1 Million Euro.

Mit dem Ambient-Marketing kann so auf kreative Art und Weise die eigene Marke in den Fokus gerückt und das Kampagnenkonzept sinnvoll erweitert werden.