Grafschafter Zuckerrübenernte

Meckenheim, 08.10.2019 − Anfang Oktober startet die jährliche Zuckerrübenkampagne bei der Grafschafter Krautfabrik. Etwa 90 Tage dauert die heiße Phase, in der die Zuckerrüben in der Region rund um Meckenheim geerntet und bei der Krautfabrik zum bekannten Grafschafter Goldsaft verarbeitet werden. Trotz eines geringen Niederschlags in diesem Jahr haben sich die Zuckerrüben gut entwickelt. „Zum Glück benötigen Zuckerrüben im Vergleich zu anderen Kulturpflanzen deutlich weniger Wasser“, erklärt Stefan Franceschini, geschäftsführender Gesellschafter der Grafschafter Krautfabrik. Mit einem Absatz von etwa 7 Millionen Bechern im Jahr 2018 ist das Unternehmen Marktführer im Segment Sirup bei den süßen Brotaufstrichen.

 

Auch wenn Zuckerrüben mit relativ wenig Wasser auskommen, beobachtet die Grafschafter Krautfabrik die zunehmend trockenen Sommer und die Abnahme des Niederschlags mit Sorgen. Im Gegensatz zu Bundesländern wie Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Hessen gehört Meckenheim nicht zu den Problemregionen in Sachen Wasserknappheit. „Aber auch unsere Landwirte müssen sich auf schwierigere Verhältnisse einstellen, die die Ernte und vor allem die Erträge nicht leichter machen“, erklärt Stefan Franceschini. In diesem Jahr hätten vor allem die hohen Temperaturen von bis zu knapp 40 Grad den Kulturen ziemlich zugesetzt. „Die Zuckerrübe ist ein Überlebenskünstler und hat auch diese Hitzeperiode gut verkraftet“, so der Unternehmenschef. Eine gute Nachricht in Sachen Umwelt und Klimaschutz kann Stefan Franceschini noch direkt von der Zuckerrübe vermelden. „Zuckerrüben leisten einen positiven Beitrag zum Klimaschutz, denn ein Zuckerrübenacker beheimatet viele kleine Sonnenkraftwerke, die auf Hochtouren arbeiten. Diese produzieren im August bei stärkerem Wachstum pro Hektar täglich viel Sauerstoff.“ Insgesamt produziert die Zuckerrübe im Jahr mehr als dreimal so viel Sauerstoff wie die gleiche Fläche Wald.

 

Das Traditionsunternehmen wurde 1893 gegründet und beschäftigt derzeit 93 Mitarbeiter am Standort Meckenheim. Als Familienunternehmen fühlt sich die Krautfabrik der Region eng verbunden. So stammen die Rüben von 90 regionalen landwirtschaftlichen Betrieben, die teilweise seit Jahrzehnten und mehreren Generationen mit dem Unternehmen zusammenarbeiten. Sie liefern in dieser Saison voraussichtlich etwa 40-45 Tonnen Zuckerrüben. Diese sind die einzige Zutat für den Grafschafter Goldsaft, der ein durch die EU geografisch geschütztes Produkt ist. Aus dieser Menge können bis zu 10.000 Tonnen Zuckerrübensirup erzeugt werden. Mit ihm und einer kleinen, aber feinen Palette weiterer Produkte erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2018 insgesamt einen Umsatz von rund 30 Millionen Euro. 

 

Zuckerrübensirup zeichnet sich durch seinen herb-süßen Geschmack aus, der an Malz und Karamell erinnert. Er besticht mit ausschließlich natürlichen Inhaltsstoffen und es sind weder künstliche Aromen noch Geschmacksverstärker enthalten. Neben der Verwendung als Brotaufstrich wird Zuckerrübensirup auch zum Backen oder als Alternative zum Süßen verwendet.