DEICHMANN-Förderpreis für Integration

Der DEICHMANN-Förderpreis zeichnet seit 2005 Projekte aus, die sich bei der Integration von benachteiligten Jugendlichen in Ausbildung und Beruf besonders engagieren. Die momentane Entwicklung macht den Preis so aktuell wie noch nie zuvor: Das beherrschende Thema in der öffentlichen Diskussion ist die große Anzahl an Geflüchteten, die in Deutschland Asyl suchen. Am 8. November 2016 überreichte der Essener Unternehmer Heinrich Deichmann, Vorsitzender des Verwaltungsrates von Europas größtem Schuheinzelhändler  DEICHMANN, zehn Projekten Preisgelder in Höhe von insgesamt 100.000 Euro. Die Hälfte der Preisträger widmet sich insbesondere der Integration von jungen Geflüchteten. Die diesjährigen Preisträger kommen aus Filderstadt, Essen, Bremen, Ettlingen, Rostock, Hamburg, Neuruppin, Köln, Nürnberg und Ulm.

Düsseldorf, 8. November 2016. In der Kategorie „Berufliche Förderung durch Unternehmen“ belegt die WGfS den 1. Platz. Das Unternehmen aus Filderstadt gibt benachteiligten Jugendlichen und Menschen mit Behinderung eine Chance für eine Ausbildung und das Berufsleben. Ob Schüler mit Sprachschwierigkeiten oder Lernbehinderungen oder in letzter Zeit auch Flüchtlinge: Das Unternehmen zeigt den Jugendlichen verschiedene Wege auf, wie sie erfolgreich einen Beruf finden können. Während die Ausbildung in der eigenen Firma erfolgt, werden die Lehrlinge von erfahrenen Ausbildern, Lehrkräften und Sozialpädagogen unterstützt.

In der Kategorie „Berufliche Förderung durch Vereine, öffentliche Initiativen und kirchliche Organisationen“ belegt der Verein SchlauFox e.V. den 1. Platz. Mit Hilfe verschiedener Projekte konnten im letzten Jahr 400 geflüchtete und sozial benachteiligte Kinder im Alter zwischen fünf und 20 Jahren gefördert werden. Beim Projekt „Ankerlicht“ beispielsweise findet ein gezieltes Mentoring statt, bei dem Kinder und Jugendliche bis zur Beendigung von Schule oder Ausbildung begleitet werden und Unterstützung beim Lernen erhalten. Im Rahmen des Projekts „JEA!“ geben Studierende zwei Jahre lang intensiv Nachhilfe, fördern Sprachkenntnisse und coachen die Kinder und Jugendlichen in Kleingruppen. Zudem soll das Bewusstsein für eine gesunde Ernährung mit der Kinder-Küche „Plietsche“ geschärft werden. Angeboten werden Kochkurse, Aktionen zum Thema Ernährung und Informationsveranstaltungen. Ziel ist eine Verbesserung der Gesundheitsbildung im schulischen sowie familiären Bereich.

In der Kategorie „Schulische Präventivmaßnahmen“ gewinnt die Staatliche Grundschule am Mühlenteich aus Rostock. An der Grundschule lernen Kinder aus 18 Nationen in 22
Klassen. Kindern mit Migrationshintergrund, mangelnden Deutschkenntnissen, Entwicklungsverzögerungen und Lernschwierigkeiten wird an der Grundschule am Mühlenteich die Chance gegeben, in einem richtungsweisenden durchlässigen System der flexiblen Schuleingangsphase die Diagnoseförderklasse zu besuchen, um schnellstmöglich in die Regelklassen wechseln zu können. Die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund findet in einer Regelklasse mit zusätzlicher intensiver Förderung im Bereich „Deutsch als Zweitsprache“ statt. Im Rahmen eines Vier-Säulen-Konzepts von Sport, Kunst und Kultur, gesunder Lebensweise und Demokratie wird den Kindern durch vielfältige Projekte geholfen.

Mit dem Sonderpreis wurde die Bäckerei Staib GmbH & Co. KG ausgezeichnet. Dem Bäckermeister Marcus Staib ist daran gelegen, geflohene Menschen in sein Unternehmen zu integrieren. Unterstützung bei der Integration erfährt die Bäckerei Staib durch die Handwerkskammer Ulm. Im Rahmen eines Tandemmodells werden den neuen Lehrlingen deutsche Auszubildende zur Seite gestellt. So haben sie sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule einen helfenden Ansprechpartner.

Mit dem Förderpreis werden Schulen, Unternehmen sowie Initiativen ausgezeichnet, die sich in herausragender Weise für Integration engagieren. Die Schirmherrschaft übernahm erneut die Moderatorin Nazan Eckes, die erstmalig auch als Jury-Mitglied bei der Auswahl der Sieger des Förderpreises beteiligt gewesen ist. „Integration ist ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt und mich wahrscheinlich ein Leben lang begleiten wird“, so die 40-Jährige, die im Alter von sechs Jahren mit ihren Eltern von der Türkei nach Deutschland kam. Der Initiator des Förderpreises, Heinrich Deichmann, war bei der Preisverleihung vom Engagement in Schulen, Vereinen und Wirtschaft begeistert: „Die aktuelle Flüchtlingsdiskussion stellt Deutschland vor eine große Herausforderung. Hierbei ist es nicht nur Aufgabe der Regierung, Hilfsbedürftige zu unterstützen – auch das Engagement Einzelner ist gefragt. Unsere Preisträger zeigen vorbildlich, wie jungen Asylsuchenden und anderen benachteiligten Jugendlichen der Weg in Arbeit und Ausbildung geebnet werden kann. Fehlende Deutschkenntnisse, Behinderungen und andere Hemmnisse dürfen Jugendlichen nicht den Zugang zum Arbeits- und Gesellschaftsleben verwehren.“

Die Preisträger des DEICHMANN-Förderpreises für Integration 2016:

Kategorie I: Berufliche Förderung durch Unternehmen

  1. Preis: WGfS (Filderstadt)
  1. Preis: GESTRA AG (Bremen)
  1. Preis: AfB gGmbH (Ettlingen)

Kategorie II: Berufliche Förderung durch Vereine, öffentliche Initiativen und kirchliche Organisationen

  1. Preis: SchlauFox e.V. (Hamburg)
  1. Preis: ESTAruppin e.V. (Neuruppin)
  1. Preis: RheinFlanke gemeinnützige GmbH (Köln)

Kategorie III: Schulische Präventivmaßnahmen

  1. Preis: Staatliche Grundschule am Mühlenteich (Rostock)
  1. Preis: Staatliche Eichendorffschule Schönebeck (Essen)
  1. Preis: Geschwister-Scholl-Realschule
    (Nürnberg)

 Sonderpreis:

Bäckerei Staib GmbH & Co. KG (Ulm)