DEICHMANN-Förderpreis

Staatssekretärin für Jugend und Familie, Sigrid Klebba, zeichnet den Verein „Straßenkinder e.V.“ als Landessieger des DEICHMANN-Förderpreises für Integration aus.

Das Kinder- und Jugendhaus BOLLE ist ein Projekt des Vereins Straßenkinder e.V. Beim Projekt verfolgen die Mitarbeiter mit einem aufeinander abgestimmten Freizeit- und Bildungsprogramm einen ganzheitlichen Ansatz. Das Ziel ist, das Selbstbewusstsein der am Projekt teilnehmenden Mädchen und Jungen zu stärken und den Eintritt in ein selbstbestimmtes und finanziell unabhängiges Leben zu erleichtern. „Bildung ist der zentrale Schlüssel, um aus den nachteiligen Strukturen auszubrechen, neue Chancen zu ergreifen und die Verantwortung für sein Leben zu übernehmen“, ist Sigrid Klebba überzeugt. Zusammen mit Sonja Schroeder-Galla vom DEICHMANN-Förderpreis überreichte sie eine Urkunde sowie das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

Seit zwölf Jahren engagiert sich DEICHMANN für die berufliche Integration von benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Ausgezeichnet werden Initiativen, die auf verschiedenen Ebenen helfen, Kinder und Heranwachsende in Beruf und Gesellschaft einzugliedern. Der Preis hat besonders Menschen mit Migrationshintergrund im Blick. Ausgezeichnet werden Projekte, die nachhaltig und kreativ mithelfen, jungen Menschen den Weg ins Berufsleben zu ebnen.

Durch Bildung in ein neues Leben
Gegründet wurde Straßenkinder e.V. 2000 aus einer ehrenamtlichen Initiative heraus. Schnell entstand die Idee, frühzeitig und präventiv tätig zu werden, damit benachteiligte Kinder und Jugendliche nicht zu Straßenkindern werden. Mit allen Beteiligten – Jugendlichen, Eltern, Schulen sowie dem Jugendamt – ermitteln die Mitarbeiter bei BOLLE tragfähige Lösungsansätze und unterstützen deren Umsetzung. Angeboten werden im Kinder- und Jugendhaus regelmäßiger Nachhilfeunterricht, ein berufliches Coaching bis hin zu Unternehmensbesuchen und der Vermittlung von Praktika und Ausbildungsplätzen. Nachdem individuelle Kompetenzen herausgestellt wurden, werden den Jugendlichen während der Unternehmensbesuche verschiedene Berufsfelder vorgestellt.

In der Freizeit warten die Mitglieder von BOLLE mit zahlreichen Angeboten aus den Bereichen Musik, Handwerk, Gärtnern, Sport und Kunst auf. Dabei können die Mädchen und Jungen kreativ oder körperlich tätig werden, sich ausprobieren und negative Erfahrungen verarbeiten. Darüber hinaus wird durch positive Erlebnisse das Selbstbewusstsein gestärkt und die Kinder lernen, was Zuverlässigkeit, Eigenverantwortung und Disziplin bedeuten.

Mit dem neuen Projekt zur Integration von Geflüchteten reagiert der Verein auf den Bedarf an Unterstützungsmöglichkeiten für diese Zielgruppe. In Zusammenarbeit mit den Willkommensklassen sowie durch außerschulische Förderungen bei BOLLE erfahren die Geflüchteten eine Unterstützung im Spracherwerb, der Freizeitgestaltung und ihren Bildungsperspektiven. Markus Kütter von Straßenkinder e.V. macht noch einmal deutlich: „Eine Integration in die deutsche Gesellschaft ist ohne einen guten Schulabschluss fast unmöglich. Bildung ist das Grundgerüst, auf dem alles aufbaut.“