Um die Jahrtausendwende, als das Internet Einzug in den Alltag vieler Menschen erhielt, war es noch eng an den stationären Computer gekoppelt. Aufgrund der wachsenden Beliebtheit von Tablets und Smartphones hat sich die Verbindung in den letzten Jahren zunehmend gelöst. Was das genau heißt und wohin der Trend geht, beleuchten wir heute im PR-Blog.

Eine aktuelle Studie hat die Online-Aufrufe von Nachrichtenseiten über Desktop-Computer sowie Smartphones verglichen. Hier hat sich gezeigt, dass das stationäre Internet immer noch die deutlich stärkere Position gegenüber dem mobilen Internet hat. So hatte die Homepage focus.de im März 32,8 Millionen Unique Visitors, die vom Desktop oder Laptop zugriffen und 6,8 Millionen, die die Seite mobil aufriefen. Allerdings können diese Zahlen in die Irre führen, denn um einen Aussagewert über die tatsächliche Nutzung erzielen zu können, ist es auch wichtig, die Anzahl der Visits pro Unique Visitor zu untersuchen. Im Durchschnitt besucht ein klassischer Desktop-User den Onlineauftritt des Focus 5,5-mal im Monat, ein Mobile-User im Durchschnitt 25,1 Mal. Nutzer des mobilen Internets besuchen eine Website also deutlich häufiger als jene, die es klassisch am Desktop machen.

Nicht nur wie und wie oft ein Leser die Homepages von Nachrichtendiensten besucht ist interessant, sondern auch wie lange er dann auf diesen Seiten bleibt. So zeigt sich, dass die Verweildauer auf den Homepages deutlich länger ist, wenn sie stationär aufgerufen werden. Verbringt ein User, wenn er am PC sitzt durchschnittlich mehr als fünf Minuten auf einer Website, so sind es auf einem Smartphone oder Tablet nur knapp eineinhalb Minuten. Die Flüchtigkeit des mobilen Mediums schlägt sich also auch auf die Nutzungsgewohnheiten der User nieder.

Neben diesen Beobachtungen ist es vor allem die Statistik in der die zuvor besprochenen Ergebnisse zusammenfließen, die interessant ist. Dort wird die Gesamtverweildauer aller Unique Visitors in Stunden angegeben. Dementsprechend hoch ist auch der Aussagewert über die mediale Bedeutung der Nachrichtenportale. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im März verbrachten die Deutschen 34,4 Millionen Stunden damit, auf ihrem Desktop oder Laptop auf den sieben größten Nachrichtenseiten zu surfen. Auf den mobilen Geräten waren es nur 4,92 Millionen Stunden. Die Vormachtstellung des stationären Internetgebrauchs scheint also, zumindest im Bereich der Nachrichtenseiten, erstmal gesichert. Allerdings zeigt die zuvor erwähnte Anzahl der Besuche einzelner Unique Visitors, dass sich die mobile Nutzung dahinter nicht zu verstecken braucht.