Wieder drängen sich die Menschen in Deutschlands Innenstädten: Das Weihnachtsgeschäft ist im vollen Gange. Bei den Prognosen sind sich der Handelsverband Deutschland (HDE) und die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg jedoch uneins.

Der Handelsverband Deutschland sieht dem Weihnachtsgeschäft optimistisch entgegen. Er prognostiziert ein Plus von 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Gesamtvolumen steigt demnach von 84,5 auf 85,5 Milliarden Euro an. Zugrunde legt der Branchenverband dafür ein durchschnittliches Geschenkebudget von 447 Euro – ein Anstieg zu 2013 von 50 Euro. Als Gründe für das gute Geschäft nennt der HDE die anhaltende Ausgabefreude und geringe Sparneigung der Deutschen.

Anders sieht es die GfK in München. Laut des Marktforschungsinstituts werden durchschnittlich nur 285 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgegeben. Für das Zusatzgeschäft ergibt sich in diesem Jahr so ein erwarteter Rückgang von 1,3 Prozent. Nicht zu vergessen sind allerdings die vielen Geldgeschenke – rund ein Viertel der Deutschen plant Bares unter den Tannenbaum zu legen. Der Handel wird also auch noch nach Weihnachten mit einem Zusatzgeschäft rechnen können.

Mit 43 Prozent  bei den Geschenken wieder auf Platz 1: das Buch. Ebenfalls beliebt: Spielwaren (33 Prozent), Bekleidung und Accessoires (33 Prozent),  Gutscheine (27 Prozent) sowie Kosmetik und Parfüm (25 Prozent). Auch wenn Bücher weitaus häufiger verschenkt werden, liegen sie im Umsatz-Ranking des Zusatzgeschäftes jedoch weiter hinten. Grund ist ihr geringer Wert. Gemessen am Umsatz belegt die Bekleidungsindustrie mit 1,86 Milliarden zusätzlichen Euros im Weihnachtsgeschäft Platz eins.  Gefolgt von der Spielwaren (1,74 Milliarden Euro), Büchern (1,12 Milliarden Euro) sowie Schmuck und Uhren (867 Millionen Euro).

Auch für die TV-Sender bringt das Weihnachtsgeschäft in der Regel eine Umsatzsteigerung mit. Wer verkaufen will, muss werben. Die Prognosen sind gut, genaue Zahlen liegen allerdings nicht vor. Es ist allerdings auffällig, dass in diesem Jahr auch kleine und mittlere Kunden vermehrt ins Bewegtbild wollen.

Wie das Weihnachtsgeschäft letztendlich ausgehen wird, bleibt also noch abzuwarten. Spätestens im Februar sollte Gewissheit herrschen.