Nicht erst seit dem NSA-Skandal ist ein Wort in aller Munde: Big Data. Im Prinzip handelt es sich hierbei um große kaum noch auswertbare Datenmengen. Als Modewort hält sich der Begriff nun schon seit zwei Jahren. Die meisten fragen sich: Gibt es Big Data eigentlich schon? Was wissen „die da oben“ über uns? Die Marketers und Werbetreibenden fragen sich eher: Werden wir dann überhaupt noch gebraucht?

Die Ziele dieser Berufsgruppe sind schnell ermittelt: Aufmerksamkeit erzeugen, Verkaufen, loyale Kunden schaffen. Wie wichtig wird dieser Berufsstand noch sein, wenn jedes Unternehmen die Wünsche eines jeden Kunden kennt? Wenn die perfekte Werbung bekannt ist, wie hebt sich ein Werbetreibender dann noch ab?

Immer mehr Firmen richten heutzutage ihre Marketingstrategie komplett an gesammelten Daten von Kunden aus. Die Arbeit basiert somit nicht mehr auf Kreativität, sondern auf einfacher Logik. Noch bestimmt Werbung unser aller Leben – ob durch Callcenter, Postwurfsendungen, in den öffentlichen Verkehrsmitteln und in den Medien. Die Konsumenten sind genervt. Die einzige Möglichkeit positiv aufzufallen ist die Kreativität.

Bislang werden die gesammelten Datenmengen insbesondere zur Ermittlung der genauen Zielgruppe genutzt. Während früher versucht wurde, möglichst viele Personen anzusprechen, sind es die, von denen man am ehesten positive Resonanz verspricht. Dies ist schlicht billiger. Hier widersprechen sich Kreativität und Big Data nicht. Vielmehr unterstützen die gesammelten Daten die Marketers dabei, die Performance der Werbekampagnen weiter zu optimieren.

Insbesondere ein wichtiger Faktor wird in der Frage oftmals unterschätzt: Auf Daten basierende Kampagnen dienen in erster Linie der Verkaufsförderung. So werden durch hochoptimierte Websites Kunden direkt zum Verkaufsbutton geführt, Bilder bleiben außen vor, Einfallreiches ist nicht zu entdecken. Dies mag für den Absatz förderlich sein, führt aber schlicht nicht zu mehr Kundenbindung.

Es ist nicht davon auszugehen, dass Virals wie die Evian-Babys oder Darth Vader für VW den Absatz mehr steigern als herkömmliche Produktionen, allerdings sorgen sie für positive Resonanz, Aufmerksamkeit und Kundenbindung. Neben dem einfachen Verkauf handelt es sich hier um die wichtigsten Aufgaben von Marketingtreibenden und diese werden auch in Zukunft alleine über Kreativität zu lösen sein.