Die seit April erhältliche Apple Watch stellt neben iPad und iPhone einen neuen Kanal dar, der von Online-Marketern bespielt werden kann. Die Werbebranche sucht hierfür nach passenden Formaten. Experten waren anfangs hinsichtlich Smartwatches als Werbeträger skeptisch. Wenige Monate nach Erscheinen der Uhr betrachtet PUNKT PR dieses Thema heute noch einmal näher:

Die Nutzung der Apple Watch laut Testaussagen eine ganz andere als bei ihren großen Geschwistern sein: Ob nun in der erhältlichen Display-Variante von 38 oder 42 Millimetern, sie stellt nur die kleine Schwester von Tablet und Smartphone des Hardware-Giganten Apple dar – klassische Werbeformen können kaum über die kleine Display-Fläche erfolgen. Die wenigen verfügbaren Apps und somit auch die Anzeigen erscheinen lediglich in Briefmarkengröße. Ob diese tatsächlich auf große Beachtung stoßen, bleibt angesichts der so gut wie nur mit einer Lupe zu sehenden Details eher noch fraglich. Besonders von Nachteil: Ohne iPhone kein Apple Watch-Vergnügen. Denn nähere Informationen zu einem beworbenen Produkt sollen überwiegend nur über die Weiterleitung am iPhone abgerufen werden können.

Dennoch kann mittels Ads zumindest die Chance für Unternehmen bestehen, Botschaften an Träger zu kommunizieren, wenn auch nur in Miniformat. Was bedeutend weniger vorhanden sein soll, sind die jedoch für Konsumenten so selbstverständlich gewordenen Apps. So haben zum Beispiel Facebook und viele weitere Medienunternehmen nicht, wie es einst mit Aufkommen von iPad und iPhone entsprechend der Fall war, eine speziell für die Apple Watch zugeschnittene App herausgebracht.

Marketer müssten sich bewusst machen, dass über die Smartwatch lediglich kurze Betrachtungen und schnelle Interaktionen möglich sind. Laut einer Studie schenken Träger Wearables im Schnitt höchstens drei Sekunden ihrer Aufmerksamkeit. Smartphones und Tablets erhalten dagegen 30 Sekunden Beachtung. Wer die Apple Watch für Werbung nutzen möchte, sollte sich also vor allem Gedanken über kurze und knackige Botschaften machen.

Es stellt sich spätestens jetzt die Frage nach konkreten Anwendungen, die für Werbetreibende echte Vorteile mitbringen und einen Anreiz bieten könnten, diesen neuen Kanal zur Bekanntheitssteigerung von Produkten und Marken zu nutzen. Die Auswahl ist nicht riesig, aber nennenswert. So können laut Experten beispielsweise Anzeigenformate, die das gesamte Display ausfüllen, ein Steckenpferd der Apple Watch darstellen. Interaktive Ads über das gesamte Home-Display vom Iphone abzuspielen, soll noch nicht erlaubt sein.

Zudem kann die auf den Standort von Trägern bezogene Anzeigenschaltung, sog. „hyperlokales Targeting“ von Marketern genutzt werden. Der kleine Begleiter am Handgelenk kann besonders genaue Daten über den Aufenthaltsort liefern. An einem Café, Restaurant oder Store vorbeigelaufen, können Träger mit nur einem Druck („Force Touch“) umgehend Informationen etwa zu den Tagesangeboten erhalten. Die Vibration als Benachrichtigungsfunktion komplettiert das Apple-Watch-Ad-Angebot.