Ob Netflix, Amazon Prime oder Watchever – auch in Deutschland gewinnt das digitale Geschäft mit Filmen an Fahrt. Allzu schnell werden die Online-Angebote den deutschen Markt jedoch nicht erobern. Der Grund: Die Deutschen bevorzugen nach wie vor physische Medien. Rund 9 von 10 Euro im Kauf- und Leihgeschäft werden noch immer mit DVD und Blu-Ray gemacht. Wie es sonst um die Videobranche steht, heute im PR-Agentur Blog.

2014 kam es zu leichten Einbußen in der Branche. Laut des GfK Panel Services ging der Gesamtumsatz aus Kauf- und Leihmarkt in den ersten drei Quartalen im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro zurück. Davon fallen 865 Millionen auf den Kaufmarkt. Das Geschäft mit DVDs ging um 10 Prozent und mit Blu-Rays um ein Prozent zurück. Downloads stiegen hingegen um 16 Prozent an. Im Leihgeschäft konnte der Zuwachs im Blu-Ray-Verleih den Rückgang im DVD-Bereich nicht ausgleichen. Insgesamt kam es daher zu einem Minus von einem Prozent. Insbesondere Videotheken leiden unter der Entwicklung am Markt. Während sie in den ersten drei Quartalen 2013 noch 63 Prozent des Verleihumsatzes ausgemacht haben, waren es 2014 nur noch 57. Als Folge schließen viele Videotheken.

Wie im Musikgeschäft ist zu erwarten, dass die Attraktivität des Filmbesitzes abnehmen wird. Im Gegenzug werden Flatrate-Angebote an Bedeutung gewinnen. Hier ist jedoch fraglich, ob solche Angebote den Rückgang im physischen Geschäft kompensieren können.

Um den Kauf von physischen Produkten weiterhin aufrecht zu erhalten, müssen die Vermarkter auf Bonusmaterial, aufwendig gestaltete Sondereditionen oder beigelegte Spielfiguren setzen – eben auf einen Mehrwerkt für den Nutzer. Was sich ebenfalls positiv auswirken könnte, ist die Verkürzung der Sperrfrist für die Auswertung auf DVD.