Auf der beliebten Plattform Instagram werden bekanntermaßen Bilder und Fotos von Freunden, Aktivitäten, Urlauben oder schönen Food-Kunstwerken hochgeladen. Darauf folgen Hashtags die eine Situation, den Ort oder ein Ereignis beschreiben. Langsam entwickelt sich aber ein neuer Trend: Nutzer werden zu Autoren und Bilder und Hashtags sind nicht mehr die einzigen Hinweise auf das Geschehen. Immer mehr Influencer müssen Likes einbüßen und auch die Communitys schrumpfen. Der Grund: Follower wollen mehr. Mehr Interaktionen mit dem Influencer, mehr Hintergrundinformationen zu bestimmten Themen und mehr Haltung zu gesellschaftlich relevanten Bereichen. Das verleitet Influencer mit professionellen Textern gleichzuziehen: ein sogenanntes Crossover aus Influencern und Bloggern im Influencer-Marketing. Das bedeutet, es entwickelt sich eine neue Darstellungsform aus Bild und Text für eine App dessen Fokus eigentlich auf Bildern und Bewegtbild basiert.

Kriterium „Likes“ bricht weg

Im November 2019 startete Instagram seinen Test: Likes werden nicht mehr angezeigt. Die Person selbst kann die Anzahl der Likes auf dem Bild sehen, alle anderen aber nicht. Im ersten Augenblick ein Schock für alle Influencer mit großen Reichweiten. Das Influencer-Marketing definierte sich über Like- und Follower-Zahlen. Unternehmen suchen gezielt nach Personen mit hohen Reichweiten und Interaktionen, um ihre Produkte zu platzieren. Diese Zeiten scheinen vorbei zu sein. Influencer sind aufgrund des Wegfalls von Like-Angaben gezwungen umzudenken, um weiterhin interessant für Follower und Unternehmen zu bleiben. Kommentare, Texte und Storys sind die neuen Instrumente für KPI’s.

Influencer werden zu Bloggern

2020 wird für viele Influencer das Jahr der Umstrukturierung. Gefragt werden lange und gute Texte. Sie erhöhen die Verweildauer auf einem Post und ermöglichen mehr Nähe zum Influencer. Dieser Mehrwert stärkt die Glaubwürdigkeit eines Influencers und ermöglicht einen intensiven Austausch mit der Community und eine stabilere Bindung. Das schöne Bild oder das perfekte Kurzvideo wird zur Nebensache und das Schreiben darüber bekommt immer mehr Bedeutung. Das heißt für Influencer: mehr Arbeit pro Post. Das zusätzliche Schreiben innerhalb einer Veröffentlichung weckt Erinnerungen an einen Blogbeitrag. Natürlich ist ein Instagram-Post nicht mit einem Blogbeitrag zu vergleichen, aber der Trend hat gerade erst Fahrt aufgenommen. Man kann also weiterhin gespannt bleiben. Da bleibt uns nur noch eines zu sagen: to be continued.