Das Advertorial ist das „Chamäleon“ der Werbung. Das Wort setzt sich aus den beiden englischen Wörtern „Advertisement“ und „Editorial“ zusammen. Ersteres bezeichnet eine Werbeanzeige, letzteres einen sogenannten Leitartikel. Es handelt sich dabei also um eine Werbeanzeige, die den Anschein eines redaktionellen Beitrags erweckt. Diese Art von Werbung ist meist sowohl inhaltlich als auch optisch perfekt in ihr Umfeld eingepflegt, wodurch sie von Zeit zu Zeit schwer zu erkennen ist.

Wieso ein Advertorial?

Die klassische Werbung hat sich über die Jahre einen teilweise negativ konnotierten Ruf angeeignet. Viele Nutzer sind irritiert von ständigen Pop-Ups, die den Informationsfluss im Internet stören. Laut einer YouGov-Umfrage (2017) haben 64% der Nutzer Pop-Ups als „nervig“ bewertet. Die jüngeren Generationen blenden diese Art der Werbung sogar aus und nehmen sie nicht mehr wirklich wahr. Damit einher geht auch eine sinkende Effektivität der Werbemaßnahme.

Hier kommt das Advertorial ins Spiel. Im Gegensatz zur klassischen Werbung, ist der Informationsfluss nicht unterbrochen. Der Textinhalt verschmilzt regelrecht mit der Werbemaßnahme. Dadurch empfinden viele Leser Advertorials als interessant und sogar hilfreich. Außerdem wirkt es durch die meist wissenschaftliche Aufmachung vertrauenerweckender.

Für den Bereich des B2B-Marketings eignen sich Advertorials besonders gut, weil es sich dabei meist um anspruchsvolle Inhalte handelt, die einen fundierten Einblick in das Thema benötigen. Diesen Einblick kann ein gut verfasstes Advertorial bieten und führt somit schnell zu einem gut informierten Neukunden.

Welche Nachteile gibt es?

Ein Advertorial sollte immer ausreichend gekennzeichnet sein. Veröffentlicht eine Firma schlecht erkennbare Werbung, die der Kunde möglicherweise erst spät bemerkt, fühlt sich dieser schnell hintergangen. „Schleichwerbung“ lautet in diesem Fall der Vorwurf und mit diesem ist die Werbemaßnahme zum scheitern verurteilt.

Ebenfalls wichtig ist, dass das Verhältnis zwischen informativen und werbenden Inhalten ausgeglichen sein sollte. Sind zu viele werbende Informationen enthalten, stört das das Leseempfinden.