60 Jahre Leifheit – so funktioniert „Made in Germany“

Deutsche Qualität und Top-Design

Deutsche Industriedesigner wie Richard Sapper, Dieter Rams und Hans Erich Slany haben Geschich­te geschrieben. Ihre Ideen trugen entscheidend dazu bei, dass Produkte von Unternehmen wie Siemens, Braun oder Leifheit weltweit Anerkennung finden. Viele Spitzenleistungen kamen auch dadurch zustande, dass vorausschauende Unternehmer einen kreativen Kopf an ihrer Seite hatten, dem sie vollstän­dig vertrauten und seine Ideen mit höchster Präzision umsetzten. Professor Dipl.-Ingenieur Hans Erich Slany war so ein kreativer Kopf, der zusammen mit Günter Leifheit Produkte entwickelte, die den Menschen die Hausarbeit erheblich erleichtern. Bereits vor 60 Jahren entwickelte er den Leifheit Teppichkehrer „Regulus“, der viele Millionen Male verkauft wurde und bis heute im Sortiment ist. Gleichzeitig setzte Slany den Startpunkt für unzählige Entwicklungs- und Designprojekte, die auch nach seiner aktiven Zeit weiter aus dem Hause Leifheit kommen.

Es war eine große Herausforderung, als Günter Leifheit 1959 mit seiner Frau Ingeborg sein Unternehmen gründete und mit einem Teppichkehrer startete. Es gab immerhin schon Staubsauger in Deutschland und auch die Teppichkehrer waren nicht neu. Die Aufgabe war daher, einen Teppichkehrer zu entwickeln, der besser war als alle anderen Produkte auf dem Markt. Es gab viele Skeptiker, ob der Teppichkehrer überhaupt zu verkaufen sei – sowohl auf Kundenseite als auch bei den eigenen Mitarbeitern. Günter Leifheit ließ daher 1960 in einem Kaufhaus einen Test durchführen. Ein Vorführer präsentierte und erklärte das Gerät. Dieser Vorführer verkaufte bereits am ersten Tag 100 Geräte. Der Erfolg des Leifheit Regulus war damit nicht mehr aufzuhalten. Bereits zehn Jahre später hatte Leifheit zwei Millionen Teppich­kehrer produziert und war damit Marktführer in Europa geworden.

Ingenieurskunst auf Weltniveau

Auf den Teppichkehrer Regulus folgte der Telegant der erste Wandtrockner, der die Stangen „elegant“ einziehen konnte. So entstand viel Trockenplatz auf wenig Raum. Mit Unterstützung des Industriedesigners Hans Erich Slany wurden viele weitere Innovationen wie die Perle, ein Handkehrer für Schmutz auf Tischdecken, oder der Schwammwischer Sooger für die Fußbodenreinigung eingeführt. Der kongeniale Partner von Günter Leifheit wurde aufgrund seiner Arbeiten vom renommierten Design Zentrum Nordrhein-Westfalen 1996 zu einem der zehn besten Industriedesigner weltweit gekürt und führte das Ranking damals sogar an.

Bis heute ist Slany in der Welt des Industriedesigns hoch angesehen. Professor Dr. Peter Zec (61), Leiter des Design Zentrums Nordrhein-Westfalen und Initiator des Red Dot Awards, einem der international renommiertesten Preise für Industrie­design, formu­liert es wie folgt: „Hans Erich Slany hat zu den prägenden Industriedesignern der Bundesrepublik gehört und maßgeblich zur Gestaltung unseres Alltags beigetragen. Von ihm entworfene Produkte befinden sich seit Jahrzehnten in jedem Haushalt. Für diesen Erfolg war die enge Zusammenarbeit seines Designstudios mit Unternehmen wie Leifheit entscheidend.“ Weiter führt Professor Dr. Zec aus: „Gemeinsam haben Leifheit und Slany ikonische Produkte auf den Markt gebracht, angefangen mit dem berühmten Teppichkehrer. Die Produkte der Ära Slany überzeu­gen in Gebrauch und Funktionalität, wobei der Ergonomie ein besonderer Stellenwert eingeräumt wurde.“

Aber auch als sich der Unternehmensgründer und sein „Chefdesigner“ Ende der 70er Jahre aus dem Unternehmen verabschiedet hatten, ging die Innovationswelle bei Leifheit weiter. Der Gründer hatte inzwischen in seiner Entwicklungsabteilung die Saat gesetzt und neue Produkte sprudelten im Unternehmen geradezu heraus. Die Vorreiterrolle von Leifheit im Bereich der Forschung und Entwicklung belegen allein 440 Patentan­meldungen des Unternehmens. Der Presto Bodenwischer 1984 und der Wischmopp 1987 etablierten die herausragende Position von Leifheit in der Bodenpflege. Es folgten 1993 der Bodenwi­scher Profi, der durch sein 360° Gelenk in der Anwendung besonders wendig ist, sowie 1997 die Wischtuchpresse. Den Höhepunkt schließlich bildete das bis heute unschlagbare Twist System von Leifheit, das Feuchtschäden bei der Bodenreinigung vermeidet und spielerisch einfach funktioniert. Damit hat Leifheit die Bodenreinigung geradezu revolutioniert. 2012 wurde der patentierte Drillstiel inklusive einer neuen „Bremse“ in das Twist System integriert. Dies ist eine deutliche Abgrenzung zu Fußsystemen anderer Hersteller und zeigt einmal mehr die technologische Leistung der eigenen Entwicklungsabteilung in Nassau.

1973 brachte Leifheit die erste Wäschespinne auf den Markt. Auch hier folgte das Unternehmen dem Grundsatz: „Deutsche Inge­nieurskunst verbunden mit einem attraktiven Design sollen das absolut beste Produkt für die Ansprüche der Verbraucher auf dem Markt ermöglichen.“ Leifheits Wäschespinne war einfacher zu öffnen und zu schließen – und darüber hinaus auch noch beson­ders leicht. Die innovative Wäschespinne sorgte für ein weiteres „Aha-Erlebnis“: Vorbei war ein für alle Mal die Zeit, in der Wäsche­leinen vor dem Behängen mühsam mit einem Lappen gereinigt werden mussten. Der von Leifheit entwickelte patentierte automatische Leineneinzug garantierte ab sofort „schmutzge­schützte“ Leinen. Die ständige Weiterentwicklung dieses Produkts – ebenfalls ein wichtiger Erfolgsfaktor bei Leifheit – führte dazu, dass das Unternehmen inzwischen deutlicher Marktführer bei Wäschespinnen ist. Mit der Linomatic Deluxe hat Leifheit das erfolgreichste Produkt auf dem Markt.

Erfolgsrezept: Haushalt ganz einfach!

Leifheit hat in 60 Jahren Produktentwicklung immer die Wünsche und die Bedürfnisse der Konsumenten im Blick gehabt. Darauf konzentrieren sich die Ingenieure und Designer im Unternehmen. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele aus der Praxis: Früher bügelten die deutschen Hausfrauen noch auf schweren Bügeltischen, die sie zum Beispiel aus dem Keller hochtragen mussten. Leifheit entwickelte einen Bügeltisch, bei dem „federleichtes“ Material zur Anwendung kommt. Das Modell AirBoard M Compact plus wiegt nur noch 3,8 Kilogramm und ist damit der leichteste Bügeltisch der Welt. Damit ist der Auf- und Abbau nur noch ein Kinderspiel.

Auch in der Küche hat Leifheit Pionierarbeit geleistet: Das Design und die Funktion der für Leifheit typischen Isolierkanne Columbus war ebenfalls eine Glanzleistung deutscher Ingenieurskunst „made by Leifheit“. Bei den Mitarbeitern wird die Kanne übrigens wegen ihrer Form liebevoll „Ei des Columbus“ genannt. Es war die erste Isolierkanne, die über eine Aromataste verfügte und auch hierfür hatte Leifheit ein Patent angemeldet. Nachdem der Patentschutz ausgelaufen war, wurde die Idee für die Leifheit-Kanne auch von vielen Wettbewerbern übernommen. Sie gehört heute zum Standard einer guten Isolierkanne. Die Columbus wird genauso wie die Linomatic-Wäschespinne nach wie vor am Unternehmenssitz in Nassau produziert.

Einzigartiges Industrie-Design

Leifheit beweist, dass gutes Design zeitlos und funktional ist. Die Formgebung richtet sich nach dem Verwendungszeck von Haushaltsprodukten und garantiert eine ergonomische und einfache Benutzung. „Wir verwenden Farben in erster Linie nicht aus dekorativen Gründen. Farben erklären bei Leifheit vielmehr das Produkt“ so Sylvia Weber, Produktdesignerin bei Leifheit. „Bedienelemente heben sich bei Leifheit farblich vom Rest ab und machen das Produkt damit selbsterklärend“, ergänzt der Produktdesigner Christian Sambale. Oberflächen werden bei Produkten gemäß ihrer Beanspruchung ausgewählt. So nutzt Leifheit Oberflächenstrukturen überall dort, wo Haushaltsprodukte griffig sein müssen und Halt gesucht wird. Wenn Produkte zum Beispiel leicht gereinigt werden sollen, werden strukturlose, hochglänzende Flächen verwendet. Grundsätzlich nehmen sich Leifheit-Produkte durch ihre Gestaltung optisch zurück und fügen sich eher dezent in ihre Umgebung des „modernen Zuhauses“ ein. Aktuelle Beispiele für die konsequente Designsprache von Leifheit sind die neuen Innovationen, die 2018 auf den Markt gekommen sind. Dazu gehören unter anderem der Akku-Staubsauger Regulus PowerVac 2in1 und der Dampfreiniger Clean Tenso.

Die Erfolgsfaktoren für 60 Jahre Markenqualität „Made in Germany“ bei Leifheit sind einfache, funktional designte Produkte, die komfortabel in der Anwendung sind und dadurch einen hohen Verbrauchernutzen haben.