Machine-Learning hält mit den jetzt angekündigten Änderungen Einzug ins Google-Ads Werbesystem und der Internetriese baut seine Vormachtstellung in der Werbung geschickt weiter aus.

In Zukunft werden digitale Kampagnen wesentlich einfacher in der Umsetzung sein. Das ist die gute Nachricht aus dem Hause Google. Die schlechte Nachricht hingegen, die damit einhergeht, betrifft den Werbemarkt insgesamt. Hier wird Google wohl seine Vormachtstellung mit der nun vorgestellten Machine-Learning Offensive mittelfristig noch erheblich ausbauen. Dabei prescht der Internetriese insbesondere bei Programmatic-Lösungen auf KI-Basis schneller und gezielter vor als andere und tut sich dabei leichter als potenzielle Wettbewerber.

Mit der neuen „Google Marketing Plattform“ werden Doubleclick und die Google Analytics-369 Suite zusammengeführt. Außerdem werden neue Verknüpfungen und Schnittstellen hergestellt, welche zu anderen Technologieanbietern, wie dem Cloud Shopsystem „Shopify“, führen.

Somit wird es für Werbungtreibende und Händler immer einfache die Planung, den Einkauf, die Messung oder die Optimierung der Kampagnen selbst zu managen. Dabei liefert der entsprechende Algorithmus die Anzeigen wirkungsoptimiert in die verschiedenen Webenetzwerke, wie Google-Suche, Google-Displaynetzwerk, Youtube und Gmail, aus. Andere Markteilnehmer werden dadurch wohlmöglich noch näher an den Rand gedrängt.

Besonders die deutsch Marketing Branche macht es Google nicht sonderlich schwer. „Viele Unternehmen und auch Mediaagenturen bieten ihren Kunden einfach zu wenig Service und Beratung an und schaffen sich daher selbst ab.“ So der Reach-Ad-CEO Karl Ott. Daher werden sich Agenturen in Zukunft neu ausrichten müssen. Denn der Trend zur algorithmischen Lösungen, welche zunehmend auf KI-Basis stattfinden, ist unumkehrbar. Daher heißt es nun – umdenken. Und vielleicht ergeben sich ja für diejenigen, die sich an die neuen Gegebenheiten anpassen neue Chancen.