DEICHMANN-Förderpreis

Beim Verein „ZBBS e.V.“ setzen sich 18 Mitglieder dafür ein, dass 320 Kinder und Jugendliche zwischen 16 und 25 Jahren eine Unterstützung erhalten. Die Mädchen und Jungen haben einen Migrationshintergrund oder mussten aus ihren Heimatländern fliehen. Gemein haben sie, dass sie die deutsche Sprache kaum bis gar nicht beherrschen. Um ihnen eine Integration in die deutsche Gesellschaft zu erleichtern, bietet der Verein „ZBBS e.V.“ neben Sprachkursen auch eine Sozial- und Berufsberatung sowie Nachhilfe an. Paten stehen den Jugendlichen zur Seite  und unterstützen sie hinsichtlich der Berufswahl, den Bewerbungen und beim Suchen von Praktika, Schul- und Ausbildungsplätzen. „Das Ziel des Vereins ist es, die gesellschaftliche Teilhabe von Migranten und Geflüchteten zu fördern, ihnen das Ankommen in Deutschland zu erleichtern und eine Integration aktiv zu fördern“, sagt Minister Reinhard Meyer. Zusammen mit Siegmund Kolthoff vom Projektbüro des DEICHMANN-Förderpreises überreichte er eine Urkunde sowie das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

Seit zwölf Jahren engagiert sich DEICHMANN für die berufliche Integration von benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Ausgezeichnet werden Initiativen, die auf verschiedenen Ebenen helfen, Kinder und Heranwachsende in Beruf und Gesellschaft einzugliedern. Der Preis hat besonders Menschen mit Migrationshintergrund im Blick. Ausgezeichnet werden Projekte, die nachhaltig und kreativ mithelfen, jungen Menschen den Weg ins Berufsleben zu ebnen.

Geflüchtete für Geflüchtete

Der bereits 1985 gegründete Verein „ZBBS e.V.“ bietet jungen Geflüchteten Sprachkurse sowie eine Sozial- und Berufsberatung und Nachhilfeunterricht an. In 15 Kursen werden die Jugendlichen, die keine Aufenthaltserlaubnis und somit keinen Zugang zu Integrationskursen haben, in der deutschen Sprache gefördert. In Kooperation mit den Bildungszentren werden je nach Sprach- und Bildungsniveau der Geflüchteten verschiedene Sprachkurse angeboten.

Weiterhin geben die Paten ihren Schützlingen eine Berufsorientierung, indem sie ihre Kompetenzen ermitteln, hinsichtlich der Berufswahl und Bewerbungen beraten und beim Suchen geeigneter Schul- und Ausbildungsplätze behilflich sind. Die Geflüchteten bekommen die Möglichkeit, Bildungs- und Berufsabschlüsse aus der Heimat anerkennen zu lassen. Vorhandene Deutschkenntnisse können durch eine Zertifikatsprüfung nachgewiesen, fachsprachliches Wissen verbessert werden.

In unterschiedlichen Projekten des Vereins „ZBBS e.V.“ werden Demokratiegedanken und Menschenrechte vorgestellt und erarbeitet oder die eigene Kultur mittels Musik-, Tanz- und Theaterstücken vorgestellt. So werden Erfahrungen verarbeitet und mögliche Vorurteile abgebaut. Das Lotsenprojekt der ZBBS wurde Ende 2014 in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Kiel im Rahmen des Bundesprogrammes „Demokratie leben“ entwickelt. Beim Lotsenprojekt helfen die Mitarbeiter des Projekts den Geflüchteten bei ihren ersten Schritten in Deutschland und begleiten sie bei Arztbesuchen, Behördenterminen und Beratungsstellen. Zurzeit besteht die Gruppe aus 19 aktiven Lotsen, die inklusive Deutsch und Englisch 12 Sprachen sprechen. Geleitet werden die Teilnehmer von geschulten Mitarbeitern von „ZBBS e.V.“. „Für viele Lotsen sind die anderen Projekt-Mitglieder eine Art Ersatzfamilie geworden. Durch die regelmäßigen Treffen hat sich eine stabile Gemeinschaft gebildet, die dem Einzelnen Halt und Geborgenheit gibt“, sagt Idun Hübner vom Verein „ZBBS e.V.“.