DEICHMANN-Förderpreis 2016

2015 sind so viele Flüchtlinge nach Deutschland gekommen wie noch nie. So verzeichnete die Bundesrepublik die höchsten Zuwanderungszahlen seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950. Wie kann Integration gelingen, ist die alles beherrschende Frage. Der in diesem Jahr zum 12. Mal verliehene DEICHMANN-Förderpreis für Integration bekommt vor diesem Hintergrund eine ungeahnte Aktualität. „Gerade für die jugendlichen Flüchtlinge ist es wichtig, sie schnellstmöglich in Ausbildung und Beruf zu bringen, wenn Integration gelingen soll“, so Heinrich Deichmann, Vorsitzender des Verwaltungsrates der  DEICHMANN SE und Initiator des Förderpreises. Auch 2016 werden Unternehmen, Schulen und Initiativen, die in beispielhaften Projekten bei der Integration in Ausbildung, Sprache und Beruf helfen, mit dem DEICHMANN-Förderpreis für Integration ausgezeichnet.  Schirmherrin und Jurymitglied ist die Moderatorin Nazan Eckes aus Köln. Ihre Familie stammt ursprünglich aus der Türkei, weshalb ihr die Förderung von Integrationsprojekten sehr am Herzen liegt. Während eines Pressetermins in einer mit dem Förderpreis ausgezeichneten Schule in Essen bekräftigte sie die Notwendigkeit von Integration und bezeichnete sie als Herausforderung für beide Seiten: Deutsche und Zuwanderer.

2015 haben die Flüchtlingszahlen in Deutschland einen neuen Rekord erreicht: Zahlreiche Asylsuchende aus Krisengebieten wie Syrien, Afghanistan und dem Irak sind im letzten Jahr hierzulande eingewandert. Dies stellt eine große Herausforderung für Deutschland dar, aber auch für die Flüchtlinge selbst. „Die fremde Sprache ist eine der größten Hürden, vor der die jungen Zuwanderer zunächst stehen. Für eine gelungene Integration ist Unterstützung beim Spracherwerb besonders wichtig: Wer die Sprache nicht spricht, hat es schwer, Arbeit zu finden oder zur Schule zu gehen. Die jungen Flüchtlinge müssen aber auch bereit sein, diese Hilfe anzunehmen“, so Schirmherrin Nazan Eckes. Sie weiß, wie es ist, sich in einer neuen Kultur zurechtzufinden: „Meine Familie und ich haben die Schwierigkeiten selbst zu spüren bekommen, als wir von der Türkei nach Deutschland ausgewandert sind. Wir mussten uns ein komplett neues Leben aufbauen.“

Hilfe zur Integration kann nicht allein durch öffentliche Institutionen bewältigt werden. „Für eine gelungene Integration bedarf es der Unterstützung durch Schulen, Initiativen und Privatpersonen, aber auch durch Unternehmen“, sagt Heinrich Deichmann. Der Initiator des DEICHMANN-Förderpreises sieht in den Einwanderern zudem eine Chance für die Zukunft: „Von erfolgreicher Integration kann ein Land wie Deutschland profitieren. Das ist aber mit viel Arbeit verbunden.“

Laut des Berufsbildungsberichts 2015 ist die Zahl der unbesetzten Lehrstellen auf einem neuen Höchststand. So waren nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im September 2015 noch über 123.000 Ausbildungsplätze frei.  Bewerber, die durch das gängige Auswahlraster fallen, sind nicht selten besonders motiviert, wenn sie eine Chance erhalten.

Es gibt Unternehmen, die genau hier ansetzen und nicht nur auf Noten schauen, Schulen, die speziellen Sprachunterricht anbieten und Initiativen, die Freizeit- sowie Bildungsangebote für Benachteiligte anbieten. Benachteiligung meint hier Jugendliche, die aufgrund ihrer sozialen Herkunft oder durch eine Krankheit bzw. Behinderung nur schwer oder keinen Zugang zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt bekommen. Projekte, die hier großes Engagement zeigen, werden mit dem DEICHMANN-Förderpreis ausgezeichnet. „Der Preis trägt dazu bei, dass Jugendliche, die Unterstützung benötigen, diese auch erhalten“, begründet Nazan Eckes ihre Schirmherrschaft. Alle Initiativen von Unternehmen, Schulen und Vereinen können sich ab sofort unter www.deichmann-foerderpreis.de für den mit 100.000 Euro dotierten Preis bewerben.

Nachahmenswerte Projekte gesucht

Der Förderpreis für Integration gliedert sich in drei Kategorien: In der Kategorie 1 werden kleine und mittlere Unternehmen ausgezeichnet. In der zweiten Kategorie können sich Vereine, öffentliche Initiativen, kirchliche Organisationen sowie private Engagements bewerben. Hier geht es beispielsweise um regelmäßigen Sprachunterricht oder die Vermittlung von Kontakten und Weiterbildungsmaßnahmen. In der dritten Kategorie werden schulische Präventivmaßnahmen gesucht.

Essener Projekt bringt Schulen und Flüchtlingsheim zusammen

Nazan Eckes besuchte in Essen ein Integrationsprojekt, das  2014 mit dem DEICHMANN-Förderpreis ausgezeichnet wurde. Die Josefschule Kupferdreh und die städtische Hinsbeckschule haben gemeinsam das Projekt „Bildung bewegt – Flüchtlinge leben und lernen in Kupferdreh“ ins Leben gerufen: In Seiteneinsteigerklassen wird Kindern und Jugendlichen aus einer örtlichen Asylunterkunft Deutsch beigebracht. Seit der Auszeichnung mit dem Förderpreis konnten die Schulen das Projekt noch weiter ausbauen.

Bewerbungsfrist läuft bis 30. Juni 2016

Alle Initiativen, die sich für benachteiligte Kinder oder Jugendliche engagieren, können sich über www.deichmann-foerderpreis.de bis zum 30. Juni 2016 bewerben. Die Bewerbungsunterlagen sind unter www.deichmann-foerderpreis.de oder beim Wettbewerbsbüro unter der Telefonnummer 0180 / 5010759 (14 ct/Min.) anzufordern. Der DEICHMANN-Förderpreis ist insgesamt mit 100.000 Euro dotiert.